Kein Grund zur Beunruhigung für Österreichs Verteidigungsminister Norbert Darabos, der die Lage so gut wie möglich zu verfolgen versucht. Die neuen Unruhen seien erst recht ein zwingender Grund, für Stabilität zu sorgen. Darabos übernimmt folglich bewusst "die volle Verantwortung" dafür, dass ab der nächsten Woche mehr als 200 Mann des Bundesheeres in die Unruheregion verlegt werden.
Allerdings nicht genau dorthin, wo die "Scharmützel" (Darabos) stattgefunden haben. Immerhin ist der Tschad 13,5-mal so groß wie Österreich und allein die Grenze zum Sudan so lang wie Österreichs Grenze mit der Schweiz, Deutschland und Tschechien zusammengenommen. Und das Bundesheer wird nur in einem kleinen Teil jener Grenzregion kontrollieren.
Diese Kontrolle soll mit klarem Auftrag erfolgen: "Wir stehen nicht auf Seite einer Partei, wir stehen auf Seite der Flüchtlinge", sagt Darabos, und der zuständige Generalstäbler Christian Ségur-Cabanac erläutert: "Die Aufgabe ist, zu verhindern, dass Flüchtlinge drangsaliert oder in den Lagern Kindersoldaten rekrutiert werden." Das könne man verhindern, ohne selbst in die Flüchtlingslager zu gehen, dies werde nur in Ausnahmesituationen notwendig sein.
Ségur rechnete dem Standard vor, dass von den österreichischen Soldaten nur 41 für die eigentlichen Sicherungsaufgaben vorgesehen sind – allerdings würde einem jeweils sechs Mann starken Trupp dieser Jagdkämpfer eine Kampfstärke einer Kompanie oder gar eines Bataillons (100 beziehungsweise 300 Mann) zugetraut.
Grüne, BZÖ und FPÖ für Ausstieg