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Hamburg - Es war ein guter Einstand für Irisch Radisch im "Literarischen Quartett": Da waren sich die KritikerInnen der Zeitungen am Montag überwiegend einig. Doch auch nach der Neubesetzung bleibt "Literaturpapst" Marcel Reich-Ranicki der Chef im Ring. So sieht es zumindest die "Süddeutsche Zeitung": "Radisch? Karasek? Allein bedeutend für das 'Literarische Quartett' ist ein batteriebetriebenes Häschen namens Reich-Ranicki", schrieb das Blatt. Die Show, die das ZDF am Freitag und der ORF am Sonntag ausstrahlte, habe die Neue, Iris Radisch, dem alten Meister ebenso wenig stehlen können wie Herr Karasek, der "ewige Eckermann". Eine Stimme für die Löffler Monika Maron, Kritikerin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", bedauerte das Fehlen von Sigrid Löffler, die nach einem Zwist mit Reich-Ranicki über erotische Literatur die Sendung verlassen hatte. "Frau Löffler hat mir gefehlt. Ihr gekränktes, immer besserwisserisches Lächeln, ihre meist missglückte Ironie, ihren nicht beirrbaren Anspruch auf Ernsthaftigkeit, wenn schon nichts mehr zu retten war, sogar meinen Verdacht, dass sie ziemlich bösartig ist und wahrscheinlich schon in der Schule gepetzt hat, habe ich vermisst", schrieb die Schriftstellerin. Gute Noten für Radisch Von Sigrid Löffler selbst war am Montag keine Stellungnahme zu erhalten. Lob für ihre Nachfolgerin fand der Bonner "Generalanzeiger": "Die Neue, Iris Radisch, war alert wie eine Einserschülerin." Die "Hannoversche Allgemeine" befand: "Iris Radisch, da gibt es nichts zu nörgeln, spielte ihren Part gut", die "Quartett"-Mannschaft habe munter und aufgekratzt gewirkt. Und die "taz" war sich über Iris Radisch sicher: "In ihrem Mienenspiel hat sie unbedingt das Zeug zu einer griechischen Tragödin." Beim ZDF, das am Freitagabend mehr als eine Million ZuschauerInnen bei der neu besetzten Büchersendung registrierte, riefen 43 ZuschauerInnen während der Sendung an - sie äußerten sich "positiv und negativ", sagte ein ZDF-Sprecher. Die meisten AnruferInnen hätten sich aber - wie immer - auf Reich-Ranickis Rolle bezogen. "Einige fanden ihn okay, andere nicht", hieß es. (APA/dpa)