Wien - Die in einigen Medien veröffentlichte Behauptung, man wäre übereingekommen, keine Kinder unter 6 Jahren mehr an den Mandeln zu operieren, ist falsch und hat zu einer Verunsicherung der Eltern von Kleinkindern geführt. Richtigerweise wurde angeführt, unter welchen Umständen eine Operation notwendig ist.

Strengere Medikation

Bei wiederholt entzündeten Mandeln wurde darauf hingewiesen, die Möglichkeiten der medikamentösen Therapie auszuschöpfen und nur in genau definierten Fällen zu operieren. Die Indikation sollte umso strenger gestellt werden, je jünger das Kind ist und unter Abwägung des Nutzens zu den möglichen Risiken individuell gestellt werden, natürlich in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten.

Tonsillotomie ist auch Operation

Bei übergroßen Mandeln, die zu Atemwegsbehinderungen führen, wurde die neue Möglichkeit der Teilentfernung der Mandel (sog. Tonsillotomie) als nebenwirkungsärmere Alternative zur Mandelentfernung, empfohlen, welche aber auch eine Art von "Mandel-Operation" darstellt, die sich speziell für Kinder unter 6 Jahren eignet.

Genaue Angaben zur Aufklärung der Patienten beziehungsweise Eltern vor der Operation und zum Verhalten nach der Operation und im Falle einer Nachblutung wurden im Konsensuspapier gegeben. Der genaue Wortlaut des Konsensuspapiers kann auf der Homepage der Österreichischen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie oder auf der Homepage der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde nachgelesen werden. (red)