Wien - Für eine Verlängerung der Wiener Öffis in die niederösterreichischen Nachbargemeinden gibt es konkrete Überlegungen der Wiener Linien. Laut einem Bericht der Tageszeitung "Kurier" könnte ein neuartiges Verkehrsmittel, das derzeit unter dem Arbeitsnamen "Flitzer" firmiert, die Peripherie sowie die Nachbargemeinden südlich von Wien an die Bundeshauptstadt anbinden.

Das technische Vorbild dafür ist laut dem Bericht die Badner Bahn, die in Wien wie eine Straßenbahn und außerhalb der Stadt wie ein Regionalzug geführt wird. Zum Einsatz sollen ULF-Garnituren kommen, also Niederflurwagen, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h unterwegs sind. Optimistisch geschätzt könnte der "Flitzer" nach den Plänen des Arbeitskreises "Netz Neu" bis 2017 im Einsatz sein.

Der "Flitzer" soll genauso schnell wie eine U-Bahn sein, aber an mehr Stationen halten als eine klassische S-Bahn, berichtet der "Kurier". Als Pilotprojekt und Diskussionsgrundlage wurde eine derartige Verbindung vom Westbahnhof bis nach Schwechat konzipiert. Überlegt wird laut dem Bericht auch eine "Flitzer"-Verlängerung der Linie 67, einerseits über Leopoldsdorf bis nach Himberg, andererseits auf einem zweiten Ast über Inzersdorf, Vösendorf und Wiener Neudorf bis nach Laxenburg. Auch angedacht sei eine Linie "F58": die Linie 60 würde dann bis Perchtoldsdorf verlängert und der "Flitzer" über die Kaltenleutgebner Bahn bis zum Bahnhof Liesing geführt werden.

Grüne begrüßen "Flitzer"-Pläne

Positiv auf die Berichte über die "Flitzer"-Pläne haben am Freitag die Grünen reagiert: "Dieses Konzept geht in die Richtung, die wir Grüne bereits seit langem verlangen", so die Sprecherin für den Öffentlichen Verkehr der Grünen Wien, Ingrid Puller, in einer Aussendung. Das "Flitzer"-Konzept könne eine Lösung für das Dilemma der U-Bahn bringen, die wegen der hohen Kosten in den peripheren Stadtgebieten nicht mehr vertretbar ist. (red)