"Der Blick soll eher in die Zukunft gerichtet sein", so Frisinghelli. Um allerdings die aktuellen Projekte im Kontext der editorischen und kuratorischen Entscheidungen seit 1980 sichtbar zu machen und auch den jüngeren Lesern Einblick in die künstlerischen und theoretischen Debatten zu bieten, publiziert das Team zum gegebenen Anlass einen Index der Hefte "Camera Austria" Nr. 1 bis 100.
"I am not afraid"
Die Ausgabe Nr. 100 fungiert gleichzeitig als begleitendes Katalogwerk zur Ausstellung "I am not afraid". Darin geben eine Reihe von Autoren und Autorinnen Einblick in die künstlerische und gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit der Fotografie in Südafrika: David Goldblatt, Gründer des Workshops, und die Kritikerin Joyce Ozynski führen in den historischen Kontext der Gründung ein und stellen die damaligen Hoffnungen und Intentionen im Rückblick aus heutiger Sicht dar. Die Historikerin Patricia Hayes stellt zeitgenössische dokumentarische Praxis in Südafrika in Bezug zum engagierten Aktivismus der Anti-Apartheid-Bewegung und vermittelt, wie entscheidend die Fotografie in diesem Land zur gesellschaftlichen Reformation beigetragen hat.
Der Fotograf John Fleetwood, Leiter des Market Photo Workshop, berichtet über die Möglichkeiten und das Funktionieren einer unabhängig geführten Ausbildungsstätte im heutigen Südafrika, und der Kunsthistoriker Rory Bester führt in dokumentarische Praktiken zeitgenössischer Fotografie in Südafrika und direkt auf die publizierten und in der Ausstellung gezeigten Arbeiten ein.