Wien - Schwere Verstimmung zwischen ORF-Geschäftsführung und Fernsehbetriebsrat. In den nächsten drei Jahren will der ORF knapp 60 Planposten nach Pensionierung nicht nachbesetzen. Der Fernsehbetriebsrat erkennt darin "kein wirklich strukturiertes, durchdachtes Sparkonzept." Das Betriebsklima sei inzwischen an einem Tiefpunkt angelangt. In einem Schreiben an die Mitarbeiter, das dem STANDARD vorliegt, konstantieren die Räte "zunehmende Orientierungslosigkeit."

Weiter: "Dies alles spielt sich vor den Augen eines Stiftungsrates ab, in dem ganz offensichtlich aus partikulären, parteipolitischen Überlegungen die Handlungsfähigkeit und Finanzierbarkeit des Unternehmens mehr und mehr erschwert wird." Eine Betriebsversammlung folgt am 5. Dezember.

Gehaltsverhandlungen sind nach STANDARD-Informationen unterbrochen. Der Betriebsrat hält die von General Alexander Wrabetz vorgeschlagene Nulllohnrunde für inakzeptabel. Zentralbetriebsrat Heinz Fiedler dementiert auf Anfrage. Die nächste Runde steht mit 4. Dezember bevor.

Die ORF-Marktanteile sinken inzwischen weiter. Im November liegen sie voraussichtlich bei 37,8 Prozent. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 1.12./2.12..2007)