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Der neue entdeckte Pliosaurier lebte vor rund 150 Millionen Jahren.

Foto: REUTERS/Natural History Museum, University of Oslo

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Grabungsleiter Jörn Hurum auf dem an Fossilien von Meeressauriern reichen Areal auf Spitzbergen.

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Oslo - Norwegische Forscher stießen in der Arktis bei der Suche nach weiteren Resten bereits früher entdeckter Saurier auf das Fossil einer großen, bislang nicht bekannten Meeres-Dinosaurier-Spezies. Wie der Leiter der Expedition, Jörn Hurum, mitteilte, handelt es sich um die Überbleibsel einer Pliosaurier-Art. Das furchterregende Räuber lebte vor rund 150 Millionen Jahren und wird von den Wissenschaftern als ein Tier mit Seelöwen-ähnlichem Körper mit Krokodil-Kopf beschrieben.

"Wir glauben, dass es sich um eine bisher unbekannte Art handelt", sagte Hurum. Der gefundene Pliosaurus weise deutliche Unterschiede zu den Exemplaren auf, die bisher in Frankreich und Großbritannien gefunden worden seien, sagte der Paläontologe von der Universität Oslo.

Zahlreiche Funde

Die Knochen seien im Sommer bei Ausgrabungen auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen (Svalbard), rund tausend Kilometer vom Nordpol entfernt, gefunden worden. Sie lägen in einem Areal, in dem bereits zuvor eine große Anzahl unterschiedlicher Meeressaurier-Arten ausgegraben wurden. Die Forscher berichten von insgesamt 28 einzelnen Tieren, die in einem zweiwöchigen Grabungszeitraum gefunden worden seien; darunter auch ein anderes Pliosaurier-Fossil, das ein Jahr zuvor frei gelegt worden war.

Die Suche war unternommen worden, um das Skelett dieses ersten Riesensauriers zu vervollständigen. Doch von dem Tier, das vermutlich mehr als zehn Meter lang und zwischen zehn und 15 Tonnen schwer war, seien nur Teile des Brustkorbs, eine Schulter und ein Bein gefunden worden. Der zweite Fund wurde bisher nur lokalisiert und soll im kommenden Sommer ausgegraben werden.

Seelöwe mit Krokodilskopf

Das große Meeresreptil lebte vor ungefähr 150 Millionen Jahren, als die Inselgruppe noch völlig unter Wasser lag. Es dürfte einem riesigen Seelöwen mit vier Schwimmflossen geähnelt haben. Sein Kopf dagegen glich den Annahmen der Forscher zufolge dem eines Krokodils. Derzeit wird der erste Pliosaurier von Paläontologie-Studenten in den Kellern des Osloer Naturgeschichtsmuseums wie ein Puzzle zusammengesetzt. (APA/red)