Foto: Galerie Amer Abbas
"Caught in Loops" heißt die jüngste Ausstellung von Susi Jirkuff, in der sie neben ihren bekannteren Animationen auch Zeichnungen und eine Videoinstallation präsentiert. Letztere zeigt eine großflächige Projektion eines animierten Swimmingpools, in dem sich der Betrachter nicht nur mit seinem Schatten verfängt.

Nähert man sich der Videoinstallation, die Susi Jirkuff in der Galerie Amer Abbas im hinteren Raum installierte, wirft man als Besucher automatisch einen Schatten an die Wand.

Man befindet sich damit aber nicht nur zwischen Videobeamer und Projektion, sondern auch inmitten eines hellblau schimmernden "Meeres", das eine Tonbandaufzeichnung mit Texten eines Meeresforschers untermalt.

Im Eingangsbereich zeigt Susi Jirkuff Zeichnungen, die diesem "schwebenden" Gefühl allerdings noch diametral gegenüberstehen: Sie zeigen hermetisch abgeriegelte Architekturen ähnlich einer mittelalterlich wirkende Festung oder aber auch ähnlich der Gated Communities, die inhaltlich schon viel besser zu Susi Jirkuffs animierten Videos passen.

Diese Videos sind auf mehreren, in Reihen übereinandergestapelten Monitoren zu sehen und zeigen animierte Bewegungen, die verschiedenste Ausprägungen von Gewalttätigkeit implizieren: das Laden einer Pistole, das Herausziehen einer Waffe aus einer Kommode oder aber Männer, die mit erhobenen Pistolen miteinander diskutieren.

Susi Jirkuff loopt diese "kleinen" filmischen Gesten und verweist damit auf den engen Spielraum, der dem Körper in den Medien zur Verfügung steht. Gleichzeitig interessiert sie sich aber auch für diverse alltäglich wiederkehrende Posen oder eben das Körpergefühl, das eine real begehbare Installation in einem Ausstellungsraum evoziert. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.12.2007)