Nur ein ebenso kollektives "Ofen aus!" wird einer weiteren Geißel der Menschheit Einhalt gebieten können: Kekse. Der Fluch des saccharösen Backwerks hält mit seinem mundwarmen Duftbäumchenduft derzeit wieder Stadt und Land in Atem. Acrylamid und Hyperglykämie schön und gut - hierzulande jedoch schlägt sich das adventuelle Fettzuckerkomposit alljährlich in einer Keksplage biblischen Ausmaßes nieder. In den Büros tauschen Freizeitconfiseusen akkurat assortierte Tupperwaredosen aus, in den Supermärkten wälzen sich schmierige Zellophansackerl und bröselnde Pappschachteln durch die Gänge und in allen geschlossenen Räumen wird Augenkontakt sofort mit einer Kostprobe "Selbstgebacken!" geahndet.
Rumkugeln, Zimtsterne, Vanillekipferl. Oder Basteln, Malen, Fertigbacken von Industriemeterware. Oder kinderarbeitsfreie Weltkekse aus bio, fair und global mit Chili, Galgant und Quinoa. Und/oder schwarzem Afghanen. Oder keksgewordene Nachkriegsjahre nach "Omas Rezept", eventuell von der alten Dame selbst verfertigt: 1 kg Fett, 1 kg Zucker, 1 kg Mehl - und sonst nix. Na, vielleicht noch ein Glas alter Marmelade zum Zusammenpicken.
Obacht auch vor den U.S.-Artefakten, für die Schokolade- oder Haferflockenklumpen in PU-Schaum versenkt und als Cookies, Brownies o.ä unters Volk gebracht werden!