In Nordspanien, in der baskischen Region Navarra, steht ein Stroh-Kraftwerk, das von der Größenordnung her ideal für Österreich, insbesondere den Wiener Raum, wäre: In der 25-Megawatt-Anlage, die mit Investitionskosten von 50 Millionen Euro errichtet wurde, werden jährlich 160.000 Tonnen Stroh verheizt - und so en passant auch 200.000 Tonnen CO2 vermieden. Die anfallende Asche wird wiederum als Agrardünger auf die Felder aufgebracht.
Mit Wärmenutzung
"Das sollten wir auch machen", sagte Kopetz bei einer Journalistenreise über erneuerbare Energien: "Aber gleich mit Wärmenutzung", sodass die beim Verbrennen anfallende Wärme ins Wiener Fernwärmenetz eingespeist werden könnte. Beim Strohkraftwerk Sangüesa wird die Kühlung der Anlage über einen nahegelegenen Kanal bewerkstelligt.
Mit dem Stroh, das im Marchfeld herumliegt, könnte so viel Strom wie ein großes Donaukraftwerk erzeugt werden, rechnet er. Bestechend, meint er, sei die Idee auch aus logistischen Gründen. Da das Marchfeld quasi vor der Haustüre Wiens liegt, müssten die Strohballen nicht weit transportiert werden. Insgesamt ließen sich in Österreich mit dem jährlich anfallenden Reststroh drei bis vier Kraftwerke von der Größenordnung Sangüesas betreiben.