Die Psycho- Tante Marylin Self ist zwar selbst gehörig von der Rolle, aber sie hat eine beliebte TV-Show, in der sie versucht, Scarpettas Ruf zu beschädigen. Außerdem geht ihr der schwergewichtige Pete Marino, Scarpettas langjähriger Mitarbeiter und hoffnungsloser Verehrer, auf den Leim, denn Self setzt einen uralten Trick ein: Sie ködert den tumben Ex-Bullen mit einer nymphomanen Schlampe. Cornwells Plot ist diesmal ein wenig surreal und aufgrund der verwickelten Verwandtschaftsverhältnisse unter den Bösewichtern leicht verwirrend. Im Kontext bezieht Cornwell Stellung zu rezenten Gegeben- heiten. Etwa, wie verheerend es sich auf die psychische Gesundheit auswirkt, wenn junge Männer, die ohnehin schon auffällig sind, in den Irakkrieg geschickt werden.
Der Serienmörder, der als Zeit- bombe in die Zivilgesellschaft zurückkehrt, ist nicht der einzige Versehrte in diesem morbiden Drama. Letztlich sind alle Prota- gonisten Patricia Cornwells be-schädigt: Kay Scarpetta mit ihrer destruktiven Bindungsangst, der Alkoholiker Pete Marino, dem jedes Selbstwertgefühl fehlt, und Scar-pettas Nichte Lucy, eine geniale