Bei einer Pressekonferenz am Montag hat ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer trotzdem vorsichtig positiv bilanziert: "Wir sind in einigen Bereichen sehr gut weitergekommen." Sorgen machen GPA-DJP-Bundesgeschäftsführerin Dwora Stein noch die Rechtsanwälte, hier gebe es in mehreren Bundesländern überhaupt keine kollektivvertragliche Regelung.
Anfang Juli haben ÖGB und Wirtschaftskammer gemeinsam eine Einigung zur Umsetzung eines Mindestlohns von 1.000 Euro präsentiert. So soll bis 1. Jänner bzw. bis 1. Juli 2008 in Branchen, die unter dieser Grenze, aber über 900 Euro liegen, das Ziel erreicht sein. Bis 1. Jänner 2009 soll das auch für Branchen unter 900 Euro gelten. Hundstorfer: "Sollte die Übung bis zum Sommer nicht gelingen, werden wir einen General-Kollektivvertrag anstreben."
Arzthelferinnen: "Nahe am Ziel"
Für Stein ist man in einigen Gewerbebereichen derzeit "sehr gut unterwegs". Und auch bei den Arzthelferinnen sei man etwa nahe dem selbstgesteckten Ziel von 1.100 Euro Mindestlohn. Erfolg habe man bereits bei den Zahnärzten gehabt. Neben den bediensteten in Rechtsanwaltskanzleien will man sich vor allem den Anwärtern in diesem Bereich verstärkt widmen. "Diese werden besonders schlecht behandelt", so Stein.
Renate Lehner, stellvertretende vida-Bundesgeschäftsführerin, sieht vor allem Handlungsbedarf bei den Friseurinnen, vor allem bei Hilfskräften, deren Lohn derzeit bei knapp über 900 Euro liege. Noch schlechter sehe es bei den Fußpflegerinnen und Kosmetikerinnen aus. Hier betrage das Mindesteinkommen lediglich 726 Euro. "Ein wenig positiv" sieht man das Weiterkommen bei den Taxilenkern.