Am Mittwoch nehmen die Gäste im neuen "Club 2"-Studio Platz. Die alte Ledercouch hat ausgedient.

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Rudolf Nagiller wird die erste Diskussion leiten.

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"Die Meinungsfabriken – wer bestimmt, was wir denken", diskutiert der erste "Club 2" am Mittwoch um 23 Uhr, Diskussionsleiter wird Rudolf Nagiller sein. Als Gäste finden sich Mediaprint-Aufsichtsrat Michael Grabner, "Heute"-Chefin Eva Dichand, Medienphilosoph Frank Hartmann ein, eine Kulturschaffende und ein Internet-Experte, beide noch ungenannt.

Damit ist das Rätseln zum Teil beendet, wer den wiederbelebten "Club 2" moderiert. Nagiller leitete schon den alten "Club", einmal gar mit vollem Körpereinsatz, als ihn rabiate Skinheads während der Sendung tätlich angriffen. "Nagiller verkörpert seriösen Radio- und Fernsehjournalisten und ist für dieses Thema geeignet wie wenige andere", begründet Sendungsleiter Lorenz Gallmetzer.

"Boom des Atheismus"

Die Woche darauf geht es bei Michael Köhlmeier um den "Boom des Atheismus". Gallmetzers Wunschkandidatin Elisabeth Scharang hat für Jänner gute Chancen, neben ihr wurden drei weitere mögliche Gastgeberinnen gecastet.

Sechs Stunden Debatte

Trotz Open end dürfte auch der neue "Club 2" kaum an die Dauer des Finanzausschusses am Montag herankommen. Sechs Stunden lang ging es dort um Nullohnrunde im ORF, Gebührenerhöhung, Budget 2008 und Finanzvorschau. Wie nicht selten auch beim "Club 2" gänzlich ohne konkretes Ergebnis.

Der Ausschuss vertagte sich auf Donnerstag vor dem Stiftungsrat, nach der – erhofft – letzten Verhandlung über eine Nullohnrunde. Der Betriebsrat legt sich dagegen quer wie die ÖVP gegen die Gebührenerhöhung und droht, das Budget 2008 abzulehnen.

Fürs Budget 2008 braucht Wrabetz allerdings sehr wohl deren Stimme. "Wie Pokern", kommentiert das Gerangel ein Stiftungsratsmitglied.

"Die Stimmung ist im Keller"

"Die Stimmung ist im Keller", berichtet Radio-Betriebsratsvorsitzender Gerhard Moser. Im Laufe der nächsten Jahre will Alexander Wrabetz neben der Nullohnrunde wie berichtet 250 Dienstposten einsparen und den Kollektivvertrag weiter verschlechtern. "Ein Wunschkonzert, das es im Moment so nicht spielt", meint Moser: "Erst wenn der bestehende Kollektivvertrag im Sinne der Dienstnehmer korrekt umgesetzt worden ist, können wir über Änderungen reden."

Für heimische Produktionen zweckgebundene Rundfunkgebühren forderten Montag SOS ORF, Filmschaffende und unabhängige Kreative. Die Länder mögen ihre Anteile an der Rundfunkgebühr abgeben. Wien allerdings betont, das Land investiere selbst in die Filmwirtschaft. (Doris Priesching/DER STANDARD, Printausgabe, 11.12.2007)