Wien - Bei der Polizei sollen im kommenden Jahr trotz EURO und Schengen laut Stellenplan des Innenministeriums rund 400 Posten abgebaut werden. Die Polizeigewerkschaft warnt laut ORF-Radio davor, dass man wegen Personalmangels Einbrüchen und Diebstählen oft nicht mehr nachgehen könne. Innenminister Platter beruhigte: Die endgültige Entscheidung über die Personalsituation gebe es erst im Herbst 2008.

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Zu diesem Zeitpunkt seien nämlich die Auswirkungen der Schengen-Erweiterung unklar. Dann werde mit dem für Personal zuständigen Bundeskanzler die Lage besprochen und der Bedarf festgelegt werden, so Platter.

Prekär ist die Lage laut "Mittagsjournal" vor allem in Wien. Laut Stellenplan sollen in der Bundeshauptstadt 6.500 Polizisten im Einsatz sein, de facto seien es aber nur rund 5.300, wegen Karenzierungen oder Ausbildungen. Platter betonte, dass es Neuaufnahmen geben werde und dass auch durch die Schengen-Erweiterung freiwerdendes Personal zur Verstärkung der Ballungszentren herangezogen würde.

In Wien sollen mit Beginn kommenden Jahres 100 Polizisten von der Grenze zum Einsatz kommen. Wenn das Interesse bei den Grenzpolizisten zu gering sei, will der Innenminister auch mit Zuteilungen arbeiten. Außerdem sind laut Ministerium 435 Polizeischüler für die Bundeshauptstadt in Ausbildung.

Platter kündigte darüber hinaus an, dass bis zum Beginn nächsten Jahres alle vakanten Führungspositionen in Wien besetzt werden. Die Ausnahme bleibt der Landespolizeikommandant: Über die Nachfolge von Roland Horngacher kann erst entschieden werden, wenn es ein rechtskräftiges Gerichtsurteil gibt. (APA)