Wien - Das erste Mal passierte es vor drei Wochen. Damals ließen die Diebe allerdings noch keine wirklich wichtigen Kabel mitgehen. "Wir haben Anzeige erstattet, der Schaden war relativ gering", sagt Siegfried Grobmann, Pressesprecher der Post. Vergangenes Wochenende dann der zweite Einbruch in das alte Verteilungszentrum der Post gleich neben dem Wiener Südbahnhof. Da nahmen sich Diebe die in die Wand eingelassenen Kästen einzeln vor und kappten sämtliche Kabel.

Die Folge: Wer Montag früh in der Postfiliale beim Südbahnhof einen Brief aufgeben oder ein Päckchen abholen wollte, stand vor verschlossener Tür. Die Filiale ist nämlich energiemäßig vom ehemaligen Verteilungszentrum abhängig. "Wir nehmen an, dass es eine auf Kabeldiebstahl spezialisierte Bande war", sagt Grobmann. Angesichts des stetig steigenden Metallpreises ist die Zahl der Kabeldiebstähle in den letzten Jahren massiv angestiegen.

Am Südbahnhof hat man derweil einen "Notpostschalter" eingerichtet - allerdings ausschließlich zur Paketabholung, den Rest der Dienste könne man ohne Strom nicht anbieten, sagt Grobmann. Am Donnerstag sollen die Lichter aber wieder angehen. Damit der Post nicht mehr so schnell der Saft ausgeht, wird sie - so wie alle anderen Geschäftslokale auf dem Bahnhofsgelände - bald am Stromnetz der ÖBB hängen. Und das Areal soll künftig auch strenger bewacht werden. (stem/DER STANDARD – Printausgabe, 13.12.2007)