13 Jahre nachdem der damalige ORF-Generalintendant Gerhard Zeiler den "in Ehren ergrauten Club 2 in die Pension" geschickt hat, wurde das Talkformat am Mittwoch wieder ausgemottet. 174.000 Zuseher (Marktanteil 19 Prozent) waren bei der Ausstrahlung der ersten Ausgabe dabei.

Moderator Rudolf Nagiller sprach - hauptsächlich mit den weiblichen Gästen der Talkrunde, Marlene Streeruwitz und Eva Dichand - über vieles, aber kaum über das eigentliche Thema, nämlich "Die Meinungsfabriken - wer bestimmt, was wir denken?". Gleich zu Beginn lenkte Streeruwitz die Diskussion auf die Fragen: Was ist Information? Was sind Medien wert? Zu einem Resumme kamen die Diskutanten freilich auch in diesem Punkt nicht, wie Nagiller schließlich feststellte - ihre Schlüsse müssten die Zuseher vor den Bildschirmen selbst ziehen. Wenn auch die Frage, wer unser Denken beeinflusst, offen blieb, wurde spätestens um Mitternacht klar, wer bestimmt, wie lange geredet wird. Zu diesem Zeitpunkt kündigte Nagiller nämlich erstmals das Ende der Sendung an, um 0.20 Uhr war dann tatsächlich Schluss.

Skandale und Skandälchen, die seit Jahren den Mythos rund um den "Club 2" formen, blieben erwartungsgemäß aus, es wurde nicht geraucht, zu trinken gab es Wasser. Nichtsdestotrotz hat dieser zweite Versuch einer "Club 2"-Wiederbelebung einen besseren Start hingelegt, als das im Sommer eingestellte "Extrazimmer" - auch wenn in Summe 4.000 Menschen weniger zusahen. Der neue "Club 2" erreichte einen Marktanteil von 19 Prozent - bei der Erstausgabe des "Extrazimmers" lag dieser Wert bei 21 Prozent.

Nächsten Mittwoch empfängt Autor Michael Köhlmeier seine Gäste zum Thema "Atheismus-Boom". (APA)