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Raufsteigen, runterschauen. Aussichtsplattformen sind häufiges Ziel von Wanderern.

Grafik: DER STANDARD
Etliche Aussichtswarten in Österreich haben ein wechselvolles Schicksal. Entweder waren sie – wie am Troppberg im Wienerwald – zu niedrig, wurden daher im Laufe der Zeit von den Bäumen überragt und mussten aufgestockt oder überhaupt neu gebaut werden. Andere wiederum – wie die nicht mehr bestehende Gföhlbergwarte oder der Turm auf dem Seekopf in der Wachau – widerstanden den Stürmen und der Witterung nicht lange. Die Buchkogelwarte im Leithagebirge gehört wohl auch in diese Kategorie.

Im Jahre 1958 entstand zum ersten Mal eine Warte auf der Erhebung, zehn Jahre später musste sie bereits erneuert werden. 1985 wurde das zweite Exemplar wegen Baufälligkeit von den Pionieren des Bundesheeres gesprengt. Die dritte und aktuelle Warte wurde 1993 eröffnet. Der Erbauer – der Österreichische Touristenklub – hofft nun auf ein langes „Leben“, denn der 12,6 Meter hohe und 8 Tonnen schwere Turm ist aus verzinktem Stahl, und 1400 Schrauben sorgen für die nötige Stabilität.

Zum Glück trieb der Verein immer wieder die Finanzmittel für die Warte auf, denn der Rundblick von der obersten Plattform gehört ohne Übertreibung zu den schönsten weit und breit. An klaren Tagen schweift der Blick bis zu den Kleinen Karpaten und zur slowakischen Hauptstadt Bratislava, zu den Hochalpen mit Schneeberg und Wechsel, zum Neusiedlersee und nach Sopron sowie über das Wiener Becken hinweg zum Wienerwald, zu den Voralpen und zur Bundeshauptstadt Wien.

Wie alle Touren im Leithagebirge ist auch diese über den 443 Meter hohen Buchkogel wenig beschwerlich, hat allerdings den Nachteil, dass man keinen Stützpunkt für die Rast vorfindet und sich deshalb entsprechend ausrüsten muss. Die Wege sind tadellos markiert und beschildert. Das Leithagebirge gilt als niederschlagsarm, weshalb man fast nie eine Schneelage vorfindet, die das Wandern unmöglich macht.

Die Route: Vom Zentrum Eisenstadts steigt man durch die Glorietteallee an und wandert dann auf der roten Markierung zur „Weißen Dreifaltigkeit“ und zum Lanwarther Kreuz. Gehzeit eine Stunde. Dort wechselt man nach rechts auf die rot-gelbe Markierung des Weitwanderweges und gelangt über den „Schönen Jäger“ (ein ehemaliges Jagdhaus) vorbei an der Kürschnergrube (ein aufgelassener Steinbruch) in einen Sattel, von dem man zur Buchkogelwarte aufsteigt. Gehzeit ab Lanwarther Kreuz eine Stunde.

Nun zurück in den Sattel, dort wählt man die nach links führende rote Markierung, erreicht beim ORF-Zentrum das Gebiet der burgenländischen Landeshauptstadt und kehrt zum Ausgangspunkt zurück. Gehzeit ab Buchkogel 1½ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/15./16.12.2007)