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KÖFEL: Dass bei unserem Innenminister Günther Platter seine angebliche christlich-soziale Gesinnung zuweilen schwer zu erkennen ist, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Als eher unchristlich aber ist die Tatsache zu werten, dass Platter den derzeit noch in Österreich lebenden Mitgliedern der Familie Zogaj ausgerechnet so kurz vor Weihnachten, quasi als Weihnachtsgeschenk, ausrichten lässt, dass sie in Bälde mit ihrer Abschiebung in den Kosovo zu rechnen haben.
KALINA: Genau. Zehn Tage vor Weihnachten finde ich das nicht in Ordnung.
PÜHRINGER: Ich bin genauso gegen unmenschliche Härte, noch dazu eine Woche vor Weihnachten.
KÖFEL: Die zeitgerechte Verkündigung dieser "Frohbotschaft", kombiniert mit seiner Ablehnung hinsichtlich eines humanitären Bleiberechts für Arigona und ihre Mutter, hätte sicher auch noch nach Weihnachten, also im Jänner 2008 erfolgen können.
PÜHRINGER: Jänner ist zu früh. Die Sternsinger sind herum, die Weihnachtskeks sind noch nicht gegessen, da sind die Herzen noch weich.
KALINA: Ich würde vorschlagen, Herbst.
PÜHRINGER: Meinetwegen. Aber nicht Ende Oktober. Rund um den Nationalfeiertag bin ich auch unbedingt gegen unmenschliche Härte. September?
KALINA: Zu Schulanfang? Damit sich alle Schüler solidarisieren? (Schüttelt den Kopf.) Wie wäre es mit Ostern?
PÜHRINGER (auflachend): Sowas kann nur einem Sozi einfallen. Schon was gehört von Leidensgeschichte? Auferstehung? Ostern wäre schlimmer als Weihnachten.
KÖFEL (beharrlich): Jänner 2008.
PÜHRINGER: Nein, verdammt! (Zu Kalina:) Genau genommen kommt nur der Sommer infrage. Heiß ist es, die Leute schwitzen, sind grantig ...
KALINA: Der Tourismus läuft mies, das Wetter ist schlecht ...
PÜHRINGER: Die Schüler sind in den Ferien, die Lehrer auch. Ideal.
KALINA: Juli?
PÜHRINGER: Juli.
KALINA: Gut. Wäre das geklärt. Schöne Feiertage dann.
STIMME KÖFELS: Frohe Weihnachten.
PÜHRINGER: Euch auch. Braves Christkindl.
(Sie gehen auseinander. Vorhang)