Der Konflikt hatte sich bereits vor Tagen in den Medien angekündigt. Landeskulturreferent Jörg Haider war zu keinem Einlenken bereit und wollte auf den Wunsch der Witwe nicht eingehen. Es sei festgelegt, dass ein Mitglied des unabhängigen Fachbeirates die Laudatio halte. Haider erklärte wenige Stunden vor der Veranstaltung, dies sei die übliche Vorgangsweise bei derartigen Preisverleihungen.
"Demütigend"
Am Satz des "ungewollten" Laudators Weger "Gäbe es nicht mich als Vorsitzenden, gäbe es den Preis für Dietmar Pflegerl nicht" entzündete sich schließlich der Funke. Die Witwe Pflegerls erklomm das Podium und nahm das Mikrofon an sich. "Dieses ganze Prozedere ist so demütigend für mich. Jetzt weiß ich, wofür mein Mann 15 Jahre gekämpft hatte", sagte Ellen Pflegerl.
Nachdem sie die Bühne wieder verlassen hatte, gab es von Weger, seines Zeichens Intendant der "neuebühnevillach", noch einige Sätze. So meinte er unter anderem: "Ich glaube, dass es mehr als eine Wahrheit gibt." Immer wieder gab es auch Rufe aus dem Publikum nach Steiner als Laudator. Nach einigen Diskussionen übergab Haider schließlich der Witwe und deren Tochter Olivia die Auszeichnung.