Trotzdem muss ich sagen: sehr, sehr sympathisch. Weil: Nicht nur, dass die Dampfkesselreinigung jetzt weit praktischer und gegen eine "allgemeine Nährpflicht" nichts einzuwenden ist - ihm/ihr liegt auch das Werk Lawrence Weiners am Herzen.

Wie schon mehrmals notiert, wurde dieses um die Zeile "Haus des Meeres", nun ja, bereichert. Franz Six, Geschäftsführender Präsident dieser an sich untadelig volksbildenden Institution, hat diesen drastischen Angriff auf die Kunst mit der dringenden Notwendigkeit gerechtfertigt, er müsse für seinen Aqua-Terra-Zoo werben. Auch weil "für den Bau des neuen Entrées samt 'Krokipark' und Cafeteria - ohne jegliche Sondersubvention oder anderen Zuwendungen - vom Vereinsvorstand für die fehlende Summe ein Kredit aufgenommen wurde".

Mit persönlicher Haftung, versteht sich. Der Hinweis vermag vielleicht Krokodilstränen zu provozieren, Lawrence Weiners Arbeit macht er aber nicht wieder gut. Immer noch ist das wahrscheinlich einzige weltweit publizierte Kunst-am-Bau-Werk Wiens ruiniert. Und der herzzerreißenden Geschichte mit der Privathaftung sei beigefügt: Das Haus des Meeres hat seitens der Stadt Wien unter zwei Titeln seit 1998 insgesamt rund 930.000 Euro an Subventionen erhalten. Für den Hinweis danke ich ihm/ihr und wünsche dem Haus des Meeres ein Weniger an Wehleidigkeit für 08. (mm / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.12.2007)