Auf Unverständnis stößt bei den Grünen Floridsdorf die Ablehnung einer neuen Straßenbahnlinie 27 durch den Bezirksvorsteher. Die MA 18 präsentierte fertig ausgearbeitete Planungen für eine neue Straßenbahnlinie vom Kagraner Platz (Donaustadt) bis zum Schulzentrum in Großjedlersdorf (Floridsdorf). "Doch der Bezirksvorsteher ist gegen dieses innovative Projekt!", zeigt sich Susanne Dietl, Klubobfrau der Floridsdorfer Grünen enttäuscht.

Ingrid Puller, Grüne Gemeinderätin und Straßenbahnfahrerin, ergänzt: "Die Niederflur-Straßenbahnlinie soll fast durchgängig auf einem eigenen Gleiskörper fahren. Dadurch bietet sie eine rasche, staufreie Verbindung zwischen dem Bezirksteil Großjedlersdorf und der U1 am Kagraner Platz. Die modernen Garnituren sind behindertengerecht und fahren äußerst lärmarm. Die Straßenbahn ist nicht nur schneller als der Bus, sondern kann auch eine höhere Zahl an Fahrgästen befördern." Die Firma Siemens plane demnächst eine Erweiterung ihres Standortes mit 4.000 MitarbeiterInnen. Ohne Straßenbahnlinie 27 werde ein Großteil davon mit dem PKW kommen, denn der Bus stecke gerade in der Frühspitze täglich im Stau und sei mit SchülerInnen überfüllt. "Es ist sogar denkbar, dass eine Erweiterung des Standorts Siemensstraße an der mangelnden Öffentlichen Verkehrsanbindung scheitert. Die SPÖ Floridsdorf setzt durch ihre sture Haltung somit Arbeitsplätze aufs Spiel!", so Puller.

Die Grünen befürchten, dass durch den Widerstand des Bezirksvorstehers und der SPÖ Floridsdorf das Projekt "Straßenbahnlinie 27" auf Eis gelegt wird. Ingrid Puller bezeichnet das "als verkehrspolitischen Wahnsinn!" und ergänzt: "In Floridsdorf wurde in den vergangenen Jahren eine Straße nach der anderen gebaut. Jetzt soll endlich einmal in den Öffentlichen Verkehr investiert werden. Es ist Zeit für eine Verkehrswende!" (red)