Dieses Team werde zur nächsten Wiener Gemeinderatswahl antreten. So hieß es, als Bürgermeister Michael Häupl im Jänner seine Regierungsumbildung - mit den neuen Stadträten Michael Ludwig und Sandra Frauenberger - präsentierte. In jüngster Zeit verdichten sich allerdings die Gerüchte, dass noch nichts fix sei. Demnach könnte Vizebürgermeisterin, Jugend- und Sportstadträtin Grete Laska 2008 noch die EURO im Amt feiern - und sich dann in den Ruhestand verabschieden.

Für diesen Fall wird in der Gerüchteküche folgendes Menü zubereitet: Wohnbaustadtrat Michael Ludwig könnte Laskas Bildungsressort erben - wofür er als Ex-Chef der Wiener Volksbildung gut gerüstet wäre.

Anstelle Ludwigs könnte dann Klubobmann Christian Oxonitsch Wohnbaustadtrat werden. Der hatte zu Jahresbeginn als Ehemann der Umweltstadträtin Ulli Sima noch auf Stadtratswürden verzichten müssen. Doch auch für Sima werden mögliche Veränderungen gemunkelt: Sie könne mit Petra Bayr, der SP-Umwelt-sprecherin im Parlamentsklub, Posten tauschen.

Häupl selbst kann sich aussuchen, ob er noch vor der Wahl als ungeschlagenes Stadtoberhaupt die Hofübergabe vollzieht - oder seiner Nachfolgerin nach dem Urnengang einen besseren Start bietet.

Bisher galt Finanzstadträtin Renate Brauner als logische Häupl-Erbin. Wobei sich in diesem Fall die Wiener SPÖ nicht mehr der Gnade der Kronenzeitung sicher sein könnte. Eine überaus intakte Achse zum Kleinformat könnte hingegen Infrastrukturminister Werner Faymann als neuer Bürgermeister bieten - wobei es heißt, ihm werde in Wien kaum eine Träne nachgeweint. Obendrein soll Faymann als einer der beliebteren Minister auch höhere bundespolitische Ambitionen haben.

In diesem Dilemma taucht neuerdings wieder ein Name auf, der zumindest in VP-Kreisen geflüstert wird: Die frühere Finanzstadträtin und Simens-Chefin Brigitte Ederer. Ederer verfügt über Wirtschaftskompetenz und Erfahrung auf dem glatten Wiener Parkett, sie kann gut mit Leuten im persönlichen Umgang - die strahlende Volkstribunin wie Brauner ist sie allerdings nicht. Dazu kommt, dass Häupl Ederers Abgang ziemlich getroffen haben soll und ihm wird nachgesagt, dass er durchaus nachtragend sein kann.

Offiziell wird allseits dementiert. Ederers Sprecher Harald Stockbauer: "Die Generaldirektorin ist sehr glücklich bei Siemens, sie liebt ihren Job." Michael Häupl lässt zu den Gerüchten ausrichten: "Lächerlich, völliger Unsinn." Sein Sprecher Martin Ritzmaier: "Diese Gerüchte sind wohl das Ergebnis von zu vielen Weihnachtsfeiern." Der Sommer wird die nüchterne Wahrheit ans Licht bringen. (frei, stui/DER STANDARD, Printausgabe, 22.12.2007)