Der Kampf zwischen der Mozilla Foundation und Microsoft wird sich im Jahr 2008 weiter zuspitzen. Dies stellt Mozilla-Chefinn Mitchell Baker in einem Interview mit der Financial Times Deutschland klar.
Wachstum für mehr Freiheit
Die ehrgeizigen Pläne der MOzilla-Chefin liegen beim Erreichen von 25 bis 30 Prozent Marktanteil für den kostenlosen Webbrowser Firefox. "Es geht uns nicht um irgendeine Zahl, sondern um die kritische Masse, die wir brauchen, um Offenheit, Innovation und Interoperabilität im Internet voranzutreiben. Wenn wir dazu 25 oder 30 Prozent Marktanteil benötigen, dann wollen wir eben so viel", so Baker gegenüber der Financial Times Deutschland.
Wider den Kommerz
Baker spricht sich klar gegen die derzeitigen Entwicklungen und Pläne der Giganten Microsoft und Google aus. Die Mozilla Foundation will sich als klarer Widerpart zu den kommerziellen Interessen, die aus Sicht Bakers das Internet und die AnwenderInnen nur hemmen, etablieren.
Microsoft nicht zerstören
Es gehe aber weder um Rache, noch um das komplette Verdrängen von Microsoft aus dem Markt, stellt Baker klar. Das was Microsoft Ende der 90er-Jahre mit Netscape gemacht habe, sei kein anstrebenswertes Ziel. Baker will die Browser-Kriege der Vergangenheit nicht mehr aufleben lassen – "aber das liegt nicht allein an uns", so die Managerin, die 1994 als Anwältin zu Netscape kam, gegenüber der FTD.
Firefox vorinstalliert
Als gemeinnützige Organisation könne man es sich nicht leisten, so wie Microsoft, dass der Firefox auf PCs mitausgeliefert werde. Dafür wären rund 2 bis 3 Dollar pro Rechner zu bezahlen. Allerdings soll ein großer PC-Hersteller Interesse an einer Firefox-Vorinstallation bekundet haben, heißt es von Seiten Mozillas – ohne dass man dafür zahlen muss. Neue KundInnen würden fast ausschließlich über Empfehlungen gewonnen.
Neue Wege
Neben der Entwicklung von Firefox 3 werde auch intensiv an einer mobilen Version für Handys und Smartphones gearbeitet, so Baker. Um sich die Gemeinnützigkeit erhalten zu können, hat die Foundation mittlerweile auch einige kommerzielle Ableger gegründet, die das Geld für weitere Entwicklungen hereinbringen sollen.
125 Millionen AnwenderInnen
Mittlerweile setzen mehr als 125 Millionen AnwenderInnen der Webbrowser Firefox ein. Der Browser steht in 35 Sprachversionen zur Verfügung hält derzeit einen weltweiten Marktanteil von 16 Prozent.(red)