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Waldrodungen sind in Sierra Leone ein großes Problem, nun soll ein Nationalpark geschaffen werden.

Foto: Chris Jackson/Getty Images
Freetown/London - Das krisengeschüttelte westafrikanische Land Sierra Leone will mit der Schaffung eines Nationalparks einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Darüber hinaus soll der zweite Nationalpark des Landes als neue Vorzeigedestination in Zukunft auch vermehrt Touristen ins Land locken. Der 75.000 Hektar große Gola-Wald im Südosten des Landes an der Grenze zu Liberia ist die Heimat von fast 280 Vogelarten, darunter 14 stark vom Aussterben bedrohte Arten, und 50 verschiedenen Säugetieren, darunter Leoparden, Schimpansen und Büffeln. Zudem ist das Schutzgebiet der Rest eines einst großen Regenwaldgebietes, berichtet BBC-Online.

Armut als großes Problem

"Wir hatten einmal sehr viel Regenwald in Sierra Leone. Allerdings sind fast 95 Prozent davon verschwunden", erklärte Staatspräsident Ernest Bai Koroma. Die Schaffung des Nationalparks soll verhindern, dass auch die letzten verbliebenen Waldreste der Rodung zum Opfer fallen. Doch das Land, das bis 2002 in einen zehnjährigen blutigen Bürgerkrieg verwickelt war, kämpft mit einer Vielzahl von Problemen. Selbst für afrikanische Verhältnisse ist die Lage in Sierra Leone dramatisch. Ein Großteil der 5,1 Mio. Menschen lebt unter der Armutsgrenze. Die ehemalige britische Kolonie belegt seit Jahren den letzten Platz auf der Liste des UNDP, gleichbedeutend mit dem Status des am wenigsten entwickelten von 177 untersuchten Ländern.

Umweltschützer freuen sich über die Errichtung des zweiten Nationalparks in Sierra Leone: Ohne offiziellen Schutz würde der Gola-Wald innerhalb der kommenden zehn Jahren komplett verschwunden sein, berichtet BBC. Nun haben sich die Europäische Kommission und Frankreich darum bemüht, zwölf Mio. Dollar (rund 8,27 Mio. Euro) für die Erhaltung des Schutzgebietes zu investieren. (pte/red)