Der Obmann des Vereins Erinnern, Hans Haider, zeigt sich im Gespräch mit dem Standard bestürzt: "Ich gehe davon aus, dass diese Schändungen politisch motiviert sind." Das Denkmal erinnere nicht nur an die Namen von ermordeten Juden, Sinti, Slowenen, Zwangsarbeitern und Behinderten des Bezirks Villach, sondern führe deren Sterbeorte an, so etwa die KZs Mauthausen, Auschwitz, Hartheim und andere: "Die Täter müssen also wissen, was sie tun", ist Haider überzeugt
Anders sieht das offenbar die Polizei, der es seit Jahren nicht gelingt, den unbekannten Denkmalschändern auf die Spur zu kommen. "Es heißt immer wieder, das sei nur eine besoffene Geschichte", meint Haider.
Streit um Errichtung Schon die Diskussion um die Errichtung des "Denkmals der Namen" war sehr kontroversiell verlaufen: "Wir wollten den Opfern ihre Namen zurückgeben: Ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung ihrer menschlichen Würde und Identität. Das wollen einige nicht akzeptieren", so Haider: "Diese Namen dürfen nicht ein zweites Mal ausgelöscht werden."
Dass es sich bei der Denkmalschändung lediglich um einen "unpolitischen Vandalenakt" handeln soll, bezweifelt auch der Klagenfurter Universitätsprofessor Werner Wintersteiner, der sich ebenfalls mit der Aufarbeitung der NS-Opfergeschichte befasst. Offenbar hätten die Täter "keine Skrupel", ein derartiges Mahnmal zu zerstören. Dabei habe es für Angehörige der Opfer längst den Charakter einer Grabstätte angenommen.