Berlin - Der Aufschwung hat die Zahl der Erwerbstätigen 2007 auf ein Rekordniveau steigen lassen. Sie erreichte im Jahresschnitt mit rund 39,7 Millionen den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das waren 649.000 oder 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Zur positiven Entwicklung hat insbesondere die anhaltend gute konjunkturelle Lage beigetragen", hieß es. Davon profitierten alle Branchen. Die milde Witterung zu Beginn des Jahres 2007 sowie das Ende 2006 eingeführte Saison-Kurzarbeitergeld wirkten sich ebenfalls positiv aus.

Die Zahl der Arbeitnehmer erhöhte sich um 595.000 oder 1,7 Prozent auf fast 35,3 Millionen. Damit wurde der Höchststand von 2001 knapp verfehlt. "Der wirtschaftliche Aufschwung erreichte dabei vor allem die voll sozialversicherungspflichtige Beschäftigung", erklärten die Statistiker. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger kletterte um 54.000 oder 1,2 Prozent auf rund 4,4 Millionen.

Die positive Entwicklung verteilte sich erstmals seit der Wiedervereinigung auf fast alle Branchen. So wuchs die Erwerbstätigkeit im Baugewerbe (plus 40.000), im Bereich der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei (plus 9.000) und im Produzierenden Gewerbe ohne Bau (plus 96.000). Die Baubranche hatte zuvor elf Jahre in Folge Jobs abgebaut, der Bereich Land und Forstwirtschaft sowie Fischerei acht Jahre und das Produzierende Gewerbe fünf Jahre.

In der Dienstleistungsbranche stieg die Zahl der Erwerbstätigen mit gut einer halben Million am kräftigsten. Hier sind inzwischen 72,4 Prozent aller Erwerbstätigen tätig. 1991 waren es 59,5 Prozent. Im Produzierenden Gewerbe einschließlich Bau verringerte sich der Anteil auf 25,4 Prozent (1991: 36,6 Prozent). In der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei halbierte er sich in etwa auf 2,1 Prozent. (APA/Reuters)