Kevin Costner als Familienvater Evan Brooks, der in "Mr. Brooks" noch eine andere Seite zeigt.

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Hollywood-Mime Kevin Costner war im Laufe seiner Karriere recht häufig auf der Seite des Guten zu finden: Ob als Ehrenmann und Gesetzeshüter in Brian De Palmas "Die Unbestechlichen" oder als um Integrität bemühter Offizier in seinem Oscar-Coup "Dances With Wolves", ob als "Bodyguard", als vom Leben gebeutelter Schiffsbauer ("Message in A Bottle") und selbst noch als Robin Hood oder, nicht minder eindrucksvoll, als Delinquent auf der Flucht in Clint Eastwoods "A Perfect World" - der Mann wirkte zweifellos in fast allen Lebenslagen sympathisch und Vertrauen erweckend. Und vielleicht will man so ein Image dann ja auch irgendwann einmal korrigieren: In seinem jüngsten Kinofilm, dem Thriller "Mr. Brooks - Der Mörder in dir" von Bruce A. Evans, gibt Costner nun jedenfalls den Titelhelden, einen ehrbaren Fabrikanten, der mit Frau (Marg Helgenberger) und Tochter (Danielle Panabaker) ein vordergründig gewöhnliches Leben führt und als Stütze seiner Gemeinde gilt. Aber der biedere Herr Brooks hat noch eine andere, verborgene Seite: Als Serienmörder, der es als der "Thumbprint-Killer" zu einiger Berühmtheit gebracht hat, wird er unter anderem von einer hartnäckigen Ermittlerin (Demi Moore) gejagt. Aber auch sein Gewissen - welches William Hurt verkörpert -, ein aufdringlicher "Fan" und die Sorge, dass seine Tochter in Papas blutgetränkte Fußstapfen treten könnte, machen ihm zu schaffen. Auch böse sein geht eben nicht problemlos. (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.1.2008)