Das Buch liege druckreif auf einer Festplatte. Sagt der Werbetexter und Schriftsteller Angelo Peer. Für Aufsehen könnte das Werk sorgen, meint Peer - wenn sein prominenter wie umstrittener Co-Autor nicht derzeit das Erscheinen verhindern würde: Erich Wolf, suspendierter Luftwaffenchef des Bundesheeres.

Wolf steht im Zentrum der Eurofighter-Affäre. Die Firma seiner Frau hat Geld von einem Lobbyisten angenommen, der für den Eurofighter-Hersteller EADS arbeitete. Oppositionelle wie der Grüne Peter Pilz wittern dahinter einen Schmiergeldskandal.

Wolf fühlt sich naturgemäß ungerecht behandelt. Seinen Frust soll er sich nun von der Seele geschrieben haben. Der "Airchief" selbst sagt dazu freilich nur: "Ich kann das nicht bestätigen."

Wolf steckt in einer heiklen Situation. Wegen der Eurofighter-Vorwürfe ist er vom Dienst suspendiert, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Trotzdem hat sich der Generalmajor um den frei werdenden Posten des Generalstabschefs beworben, um gleichfalls seine Qualifikation wie Unbescholtenheit zu demonstrieren. Ein kritisches Buch könnte dem Offizier neues Ungemach bescheren. Ob Wolf da kalte Füße bekommen habe? Peer: "Sie liegen richtig." (Gerald John, DER STANDARD, Printausgabe 11.1.2008)