Wien - Die Vorwürfe gegen die Psychiatrie-Abteilung des Wiener Otto-Wagner-Spitals reißen nicht ab. In einem von der Anstaltsleitung in Auftrag gegeben Prüfbericht werden grobe Strukturmängel festgehalten, sagte am Sonntag die Gesundheitssprecherin der Grünen, Sigrid Pilz, im STANDARD-Gespräch. Darin heißt es, dass wegen Personalmangels der "fachärztliche Dienst zwischen 13.00 und 8.00 Uhr insuffizient ist". Ärzte müssten bereits gezwungenermaßen "Übernahmefahrlässigkeiten" eingehen. Und: "Diese Missstände sind seit 1998 bekannt", heißt es im Bericht. Auch profil berichtet von "dramatischen Zuständen" im Otto-Wagner-Spital. Übergriffe auf Ärzte und Pflegepersonal durch randalierende Patienten häuften sich. Das Personal habe schon oft bei Spitalsführung und beim Krankenanstaltenverbund auf "untragbare Zustände" hingewiesen. Die Grünen fordern eine umfassende Neuorganisation der Psychiatrie. Reaktion der Wiener SP: Bis Anfang März würden im Otto-Wagner-Spital ohnehin zwölf neue Ärzte-Dienstposten geschaffen. (simo; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.1.2008)