München - Raucher sind offenbar stärker selbstmordgefährdet als Nichtraucher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Max-Planck- Instituts für Psychiatrie in München. Für die Studie wurden 3.021 Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren zu Selbstmordgedanken befragt.

Die Autoren unterteilten die Testpersonen in Nichtraucher, Gelegenheitsraucher, nicht-abhängige Raucher und abhängige Raucher. Der Vergleich der Antworten habe ergeben, dass Selbstmordgedanken und -versuche mit zunehmendem Tabakkonsum häufiger würden. Demnach erhöht sich das Selbstmordrisiko bei abhängigen Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern um das Vierfache.

Wiederholung mit selbem Ergebnis

Auch eine Wiederholung der Befragung vier Jahre später habe den Zusammenhang bestätigt. Raucher, die sich in der Erstbefragung 1995 noch seelisch stabil zeigten, berichteten in der späteren Befragung von Selbstmordgedanken. Die Antworten von alkohol- und drogenabhängigen sowie depressiven Menschen werteten die Wissenschaftler bei ihrer Erhebung nach eigenen Angaben nicht.

Die Autoren um Thomas Bronisch gehen von einem einseitigen Zusammenhang zwischen Nikotin und Selbstmordneigung aus. Menschen, die zu Selbstmord neigten, beginnen demnach nicht häufiger das Rauchen als Menschen ohne Suizidtendenzen. (APA/red)