Fehlendes Kapital
Darauf hofft auch Harald Krassnitzer: Dass in Österreich zu wenig selbst produziert werde, liege "eindeutig" am fehlenden Kapital und nicht an fehlender Kreativität. Der Schauspieler soll sich im Gespräch mit Bundeskanzler Alfred Gusenbauer für eine Gebührenerhöhung stark gemacht zu haben, um mehr Geld für die Filmwirtschaft sicherzustellen. Der Schauspieler will seine Rolle bei der geplanten Anpassung der Gebühren indes nicht überbewertet wissen. Seine Position sei "einer von vielen Beiträgen" gewesen, erklärte er. "Der Bundeskanzler ist ein autarker Mensch mit einem hervorragenden Mitarbeiterstab. Er ist nicht auf Ratschläge von mir angewiesen." Die Entscheidung über eine Gebührenerhöhung treffe zwar der Stiftungsrat, "aber ohne diese Maßnahme wird es nicht gehen", meinte Krassnitzer und plädierte für ein "unabhängiges, öffentlich rechtliches Medium".
Vier Cent pro Tag für TV
Programmdirektor Lorenz will jedenfalls mehr Budget in heimische Produktionen stecken - mehrere Serien unter anderem mit Michael Niavarani oder Projekte mit Andreas Vitasek, Roland Düringer oder Robert Palfrader seien bereits in Planung. Der ORF investiere jährlich zwischen 90 und 100 Millionen Euro in heimische Produktionen, "ein stattlicher, aber unterer Wert." Der ORF sei wichtig für die österreichische Identität und Kultur. Würde der Sender als Auftraggeber und Partner wegfallen, drohe eine Abwanderung der heimischen Talente, befürchtet Lorenz. Das Publikum sei ob einer Gebührenerhöhung "relativ unaufgeregt", etwa vier Cent seien pro Tag für den TV-Konsum zu zahlen.
"Herzstück" "Winzerkönig"
Nach eineinhalb Jahren Sendepause kehrt "Der Winzerkönig" am 7. Februar in 13 Folgen auf die Fernsehbildschirme zurück. In der von ORF und ARD produzierten zweite Staffel darf die Hauptfigur Stickler diesmal durchaus "Ecken und Kanten" zeigen, so Hauptdarsteller Harald Krassnitzer. Die Familienserie sei ein "Herzstück" der Programmarbeit im ORF und kein "beliebiges Unterhaltungsstück", erklärte Programmdirektor Wolfgang Lorenz. Die Serie sei kunstvoll, aber nicht künstlich und vereine Qualität mit Quote.