Harald Krassnitzer: "Winzerkönig" mit "Ecken und Kanten".

Foto: ORF/Milenko Badzic

"Der Winzerkönig" habe dem Land die Möglichkeit geboten, sich als Tourismusland zu positionieren, so Landeshauptmann Hans Niessl links im Bild mit Schauspielerin Susanne Michel, Harald Krassnitzer und Alexander Wrabetz.

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Für heimische Film- und Fernsehproduktionen gebe es schlicht "zu wenig Geld", sagte ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz Mittwochabend bei der Präsentation der zweiten Staffel des "Winzerkönig". "Über das kreative Potenzial kann ich mich nicht beschweren." Das zusätzliche Geld aus der geplanten Gebührenerhöhung solle daher ins Programm fließen und die Zahl der österreichischen Projekte "merklich" anheben.

Fehlendes Kapital

Darauf hofft auch Harald Krassnitzer: Dass in Österreich zu wenig selbst produziert werde, liege "eindeutig" am fehlenden Kapital und nicht an fehlender Kreativität. Der Schauspieler soll sich im Gespräch mit Bundeskanzler Alfred Gusenbauer für eine Gebührenerhöhung stark gemacht zu haben, um mehr Geld für die Filmwirtschaft sicherzustellen. Der Schauspieler will seine Rolle bei der geplanten Anpassung der Gebühren indes nicht überbewertet wissen. Seine Position sei "einer von vielen Beiträgen" gewesen, erklärte er. "Der Bundeskanzler ist ein autarker Mensch mit einem hervorragenden Mitarbeiterstab. Er ist nicht auf Ratschläge von mir angewiesen." Die Entscheidung über eine Gebührenerhöhung treffe zwar der Stiftungsrat, "aber ohne diese Maßnahme wird es nicht gehen", meinte Krassnitzer und plädierte für ein "unabhängiges, öffentlich rechtliches Medium".

Vier Cent pro Tag für TV

Programmdirektor Lorenz will jedenfalls mehr Budget in heimische Produktionen stecken - mehrere Serien unter anderem mit Michael Niavarani oder Projekte mit Andreas Vitasek, Roland Düringer oder Robert Palfrader seien bereits in Planung. Der ORF investiere jährlich zwischen 90 und 100 Millionen Euro in heimische Produktionen, "ein stattlicher, aber unterer Wert." Der ORF sei wichtig für die österreichische Identität und Kultur. Würde der Sender als Auftraggeber und Partner wegfallen, drohe eine Abwanderung der heimischen Talente, befürchtet Lorenz. Das Publikum sei ob einer Gebührenerhöhung "relativ unaufgeregt", etwa vier Cent seien pro Tag für den TV-Konsum zu zahlen.

"Herzstück" "Winzerkönig"

Nach eineinhalb Jahren Sendepause kehrt "Der Winzerkönig" am 7. Februar in 13 Folgen auf die Fernsehbildschirme zurück. In der von ORF und ARD produzierten zweite Staffel darf die Hauptfigur Stickler diesmal durchaus "Ecken und Kanten" zeigen, so Hauptdarsteller Harald Krassnitzer. Die Familienserie sei ein "Herzstück" der Programmarbeit im ORF und kein "beliebiges Unterhaltungsstück", erklärte Programmdirektor Wolfgang Lorenz. Die Serie sei kunstvoll, aber nicht künstlich und vereine Qualität mit Quote.

Für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zählt "der Start des Winzerkönig im Februar sicher zu den Highlights des heurigen Jahres". Beim Winzerkönig handle es sich um eine "durch und durch" österreichische Produktion, die in mehreren europäischen Ländern ausgestrahlt wird. "Das zeigt, wie hoch die Leistung der österreichischen Filmwirtschaft ist." Das Burgenland, das die zweite Staffel ebenso wie die erste mit 600.000 Euro unterstützte, wäre auch bei einer dritten dabei. (APA)