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Einigen sich die Studios nicht rasch mit den streikenden Autoren auf Basis des Regisseursdeals, könnte der Ausstand bis Juni weitergehen. Mit Folgen von den Oscars bis zum Nachschubproblem heimischer TV-Sender.

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Los Angeles - Oliver Stone stimmt das Abkommen der Regisseure mit den Produktionsstudios zuversichtlich: "Das zeigt: Ein Agreement ist möglich. Ein Hoffnungsschimmer für die Autorengilde", zitiert das Branchenblatt Variety den Macher von JFK und World Trade Center.

Der Deal ist offenkundig ein Signal an die seit elf Wochen streikenden Autoren: Er beinhaltet Kompensationen der Kreativen für die (Weiter-) Verwertung ihrer Arbeiten im Internet - einer der zentralen Streitpunkte mit den Autoren. Ausdrücklich sieht er vor, dass beide Seiten die Regelung für die Verwertung in neuen Medien in drei Jahren evaluieren. Auch die Honorarrichtwerte der Regisseure werden erhöht. Formell müssen noch die Organisationen von Studios und Regisseuren abnicken.

Der Streik der Autoren legte die aktuelle Produktion von TV-Shows wie jene von Jay Leno oder David Letterman über Wochen lahm. Mit Verzögerungen gefährdet er auch Filme und TV-Serien. Die Lücke müsste spätestens 2009 auch die deutschsprachige Fernsehszene treffen.

Nach der boykottierten Verleihung der Golden Globes könnte eine Einigung mit den Autoren die achtzigste Oscar-Gala am 24. Februar retten.

Kommen Studios und Autoren nicht rasch auf Basis der Regisseure überein, könnten sie bis Juni streiken, mutmaßt das Wall Street Journal. Dann läuft der Deal der Studios mit der ungleich größeren Schauspielergilde ab, die sich stärker mit den Autoren solidarisierte als die Regisseure. George Clooney applaudierte deren Deal als einer der Ersten: "Ich hoffe, er hilft, die Verhandlungen mit den Autoren zu beschleunigen."

Dass sich die Regisseure ausgerechnet einen Tag vor Beginn des Sundance Filmfestivals und damit des ersten größeren Programmverkaufs im Jahr einigten, freute die Einkäufer: "Jeder hatte schon von unverschämt hohen Preisen wegen des Streiks gehört." (fid, DER STANDARD/Printausgabe, 19./20.01.2008)