Neben schmucken, in Schönbrunnergelb gehaltenen Villenvierteln weist der westliche Stadtrand auch eine ganze Reihe von tristen Ecken auf, die man getrost als Problemgrätzel bezeichnen kann. Im Bereich Linzer Straße zwischen Johnstraße und Ameisgasse kämpft die Polizei seit Jahren einigermaßen erfolglos gegen den Straßenstrich. Gestiegen ist die Kriminalität dort insgesamt in den letzten Jahren allerdings nicht. "Es geht auch um ein subjektives Sicherheitsgefühl. Und die Leute fürchten sich einfach", sagt Lerch. Außerdem raube der rege Nachtbetrieb auf der Straße den Leuten den Schlaf.
"Sicherheitsgipfel"
Zustände, die der ÖVP-Bezirkspolitiker nicht länger mitansehen will: Er bittet Bezirks-, Magistrats- und Polizeivertreter demnächst zum "Sicherheitsgipfel". Dort soll besprochen werden, wie man dafür sorgen kann, dass die Penzinger künftig besser schlafen. Wobei sich Lerch da durchaus auch die Installierung einer Stadtwache vorstellen kann. "Das könnten doch zum Beispiel Parksheriffs erledigen. Wäre jedenfalls sinnvoller, als die Leute immer nur abzuzocken." Private Wachdienste als Stadtwache einzusetzen lehnt der ÖVPler ab, er will das Personal lieber von einer städtischen Behörde abziehen.
Eine Idee, der der rote Bezirksvize Robert Pschirer wenig abgewinnen kann: "Wir brauchen schlicht und einfach mehr Polizei. Und weil dafür der Bund zuständig ist, haben wir auch schon beim Innenminister Verstärkung angefordert." Von der vom schwarzen Amtskollegen vorgeschlagenen Errichtung von Schutzzonen, die von der Polizei verstärkt kontrolliert werden, hält Pschirer ebenfalls nicht viel. "Das bedeutet meistens nur eine Verlagerung des Problems."