London - Die schottische Schriftstellerin und Bühnenkomikerin A.L. Kennedy ist mit dem renommierten britischen Costa-Literaturpreis geehrt worden. Die 42-Jährige, deren Romane und Erzählungen auch im deutschsprachigen Raum eine große Leserschaft haben, erhielt den mit 25.000 Pfund (umgerechnet etwa 34.000 Euro) dotierten Preis am Dienstagabend für ihren Anti-Kriegs-Roman "Day".

Der fünfte Roman von Alison Louise Kennedy, die als Schriftstellerin ihre Vornamen stets in der abgekürzten Form A.L. verwendet, wurde von der Jury als "ein Meisterwerk, das eine Spur von James Joyce in sich trägt" gewürdigt. Die Autorin nutzte die Preisvergabe für einen Appell gegen den Verkauf von Büchern zu Dumpingpreisen. Zugleich forderte sie in ihrer Rede vor Verlegern und Lektoren eine bessere Unterstützung für junge Autoren: "Wenn Ihnen wirklich am Lesen und an Büchern gelegen ist, dann verteidigen Sie dies".

Kennedy sagte, für ihren Roman "Day", der im Zweiten Weltkrieg spielt, habe sie "viele verstörende Parallelen" aus dem Irak-Krieg übernommen, den sie stets ablehnte. Die in Glasgow lebende Autorin verbindet in ihren Werken oft die Darstellung ganz realer Lebensverhältnisse mit fantasievollen Ausschmückungen und Komik. In Deutschland sind die meisten ihrer Bücher, darunter auch "Day", im Verlag Klaus Wagenbach erschienen. (APA/dpa)