Solothurn - Die Tragikomödie "Der Freund" von Micha Lewinsky hat sich beim Rennen um den Schweizer Filmpreis 2008 am Mittwochabend durchgesetzt - unter anderem gegen den 20-mal so teuren Animationsstreifen "Max & Co". Für "Der Freund" gab es neben der Auszeichnung als bester Schweizer Film noch einen Preis: Die Jury unter dem Vorsitz von Schauspielerin Marthe Keller kürte den 32-jährigen Philippe Graber für seine Rolle als "Emil Funk" zum besten schauspielerischen Nachwuchstalent. Insgesamt war Lewinskys Film um von einem Suizid betroffene Familie in vier Kategorien nominiert.

Bei der Auszeichnung für die beste Schauspielerin setzte es eine kleine Überraschung. Johanna Bantzer ("Der Freund") wie auch Mona Petri ("Hello Goodbye") gingen leer aus. Den Preis erhielt Sabine Timoteo für ihre Rolle im Film "Nebenwirkungen". Die Animationsfigur "Madame Doudou" aus "Max & Co", die im laufenden Filmjahr eine der beliebtesten Darstellerinnen sein dürfte, konnte aus formellen Gründen nicht nominiert werden. Bei den Schauspielern setzte sich Bruno Cathomas mit seiner Rolle als "Roby Schmucker" im Film "Chicken Mexicaine" durch.

In der Kategorie "bestes Drehbuch" ging die Auszeichnung an Jeanne Waltz ("Pas Douce"). Zum besten Dokumentarfilm des Jahres 2008 wurde "Heimatklänge" von Stefan Schwietert gekürt, zum besten Kurzfilm "Auf der Strecke" von Reto Caffi. Für ihren Beitrag zum Film "Breakout" erhielten der Rapper Stress und der Bassist Mich Gerber einen Sonderpreis.

Auf der Filmpreis-Gala am Mittwoch wurde erstmals die von der Künstlerin Sylvie Fleury geschaffene Trophäe, der Goldene Quarz, verliehen. Quarz sei ein Symbol für Beständigkeit und Qualität, hieß es an der Veranstaltung. Die elfte Verleihung des Schweizer Filmpreises fand in einer dekorierten Sporthalle statt und dürfte die letzte in Solothurn gewesen sein. Künftig soll der Anlass nach Möglichkeit als große TV-Gala inszeniert werden und erst mehrere Wochen nach den Solothurner Filmtagen stattfinden. (APA/sda)