Von Teese (mit Fan Weinhapl): Großer Auftritt vor dem Ball

Foto: STANDARD/ Corn
Wien - Genau um 14.17 Uhr war die Welt dann wieder in Ordnung. Denn da spürte Bettina Weinhapl die Schmerzen, die ihre in hohe Lackschnürstiefel mit (mindestens) 14 Zentimeter Stöckeln gezwängten Füße mittlerweile verursachten, nicht mehr. Und auch die Blicke, mit der die umstehende und umdrängene Menschenmasse ihren corsagenartig geschnittenen, langen Gummimantel aus dem Fetischladen bedacht hatte, bemerkte sie nicht mehr.

Denn Bettina Weinhapl strahlte. "Ich bin glücklich", rief sie: "Glücklich! Glücklich! Glücklich!" Und dann zeigte die Kinderkrankenschwester den Grund ihrer Freude: Ein Buch. Auf dem hatte sich Dita von Teese gerade - Mittwochnachmittag in der Lugner City - verewigt. "Ich bin seit fünf Jahren Fan," jubelte die Krankenschwester - und betonte, dass es sich "zu 150 Prozent" ausgezahlt habe, den Tag frei zu nehmen, und sich aufzubrezeln. Und sich hier blöd anmachen zu lassen.

Weinhapl'sche Fankategorie

Denn die Weinhapl'sche Fankategorie war bei der für Richard Lugners Opernballgäste obligaten Autogrammsession die Minderheit. In der Shopping Mall drängelte sich Volk, das immer dorthin kommt, wo es etwas zu begaffen gibt. Und Heather Renée Sweet ist in ihrer Rolle als ViP-Stripperin von Teese das Gaffen wert. Stand jedenfalls in der Zeitung.

Freilich erwies sich Lugners Gast in der der Autogrammstunde vorangehenden Pressekonferenz als kultivierter und zivilisierter, als es Yellowpress-Journalisten mögen: Sie verzichtete höflich darauf, den sie konsequent falsch (mit lautem Schluss-E) benamsenden Gastgeber zu korrigieren, betonte, dass sie sehr wohl wisse, welches Benehmen und welches Outfit in welchen Rahmen passe und blieb auch als sie zum x-ten Mal gefragt wurde, ob sie eventuell ohne Unterwäsche auf den Ball gehen wolle, höflich.

Gesprächiger wurde von Teese dann auf die Frage, wie man ihren Namen denn korrekt ausspräche: "Dita", sagte sie, sei ihr erster Stripperinnen-Name gewesen - und "von Teese" eigentlich ein Irrtum, der bei ihrem ersten Playboy-Shooting passiert sei: "Ich habe im Telefonbuch einen Nachnamen gesucht. 'Vontrees' hat mir gefallen. ,Von Teese' war ein Tippfehler." Und der fuße im Bestreben, auch (nackten) Frauen öffentlich ein gewisses Mindestmaß an Niveau und Respekt entgegen zu bringen: "Auch eine Frau, die sich auszieht, hat einen Nachnamen."

Die nächste Frage kam gleich darauf vom ORF-Seitenblicke-Redakteur: "Dita, tell us ..." (Thomas Rottenberg/DER STANDARD Printausgabe 31.1.2008)