Wien - "Schneller zur Sache" ist zwar sein Motto, mit dem Aufstieg nach ganz oben musste sich Generalleutnant Edmund Entacher dennoch gedulden. Ende 2005 war er mit seiner Bewerbung für den Streitkräftekommandanten noch gescheitert, nun hat es der 58-Jährige als einer unter wenigen SPÖ-nahen hohen Militärs unter dem roten Verteidigungsminister Norbert Darabos zum höchsten Offizier des österreichischen Bundesheer geschafft. Er wird mit 1. Februar Generalstabchef.

Die Bestellung des gebürtigen Salzburgers überrascht nicht, hat er doch die Funktion bereits Ende 2007 interimistisch übernommen. Rhetorik ist Entachers Stärke nicht, der General gilt aber als kompetent und beliebt bei der Truppe, was auch Darabos bei der Begründung seiner Entscheidung in den Vordergrund stellte. Ein Herz hat der - per Eigendefinition - "Milizfan" für die Miliz, war er doch vorübergehend auch Milizbeauftragter.

Virginia-Raucher

Seine Militärkarriere hat der verwitwete Vater zweier Kinder schon früh begonnen. Von 1972 bis 1974 absolvierte er die Militärakademie in Wiener Neustadt. Anschließend war er als Zugs- und Kompaniekommandant beim Jägerbataillon 21 in Kufstein eingesetzt. Nach dem Generalstabslehrgang (1979 bis 1982) war er für die Offiziersausbildung an der Militärakademie verantwortlich.

Später war Entacher Kommandant des Jagdpanzerbataillons 1 in Wiener Neustadt und führte zehn Jahre die 3. Panzergrenadierbrigade in Mautern. Von 2002 bis 2006 war er Kommandant des Kommandos Landstreitkräfte in Salzburg und seit 2006 Milizbeauftragter im Verteidigungsministerium. Zuletzt war der Virginia-Raucher mit der Funktion des Chefs des Generalstabes beauftragt. (APA)