Am Peilstein im westlichen Wienerwald begegnet man seltsamen Namen. Die mehr als 800 Kletterrouten haben zum Teil skurrile Bezeichnungen
Redaktion
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Als Kletterberg ist der am Westrand des Wienerwaldes gelegene, 716 m hohe Peilstein weltberühmt. Durch die ausgedehnten Wände an der Nordwestseite der Erhebung führen mehr als 800 (!) Routen aller Schwierigkeitsgrade, was die Kraxler vor das Problem stellt, genug Namen für die Touren zu finden. So tauchen in jüngster Zeit eher skurrile Bezeichnungen wie "Mäusespreizer", "Is ma wurscht", "Wurstknödel-Gedächtnisweg", "Pensionssicherungsreform" oder "Mary Vetseras Schicksalsschlag" auf.
Da viele Kletterer im Winter in den Peilstein-Wänden für schwierige Touren trainieren, hat der Berg unter den Alpinisten auch jetzt Saison. Die Wanderer zieht es in der kalten Jahreszeit ebenso auf die Erhebung, die einiges zu bieten hat: eine herrliche Aussicht vom leicht erreichbaren oberen Rand der Felsen und eine offene Schutzhütte, in der sich bequem Rast halten lässt.
Die Bequemen werden das neue Gasthaus in Holzschlag zu schätzen wissen, bietet es doch eine zusätzliche Möglichkeit für eine geruhsame Pause. Weniger Freude hat man mit neuen Forststraßen unterhalb der Ruine Arnstein, die ausschauen, als hätte sich der Begriff Umwelt- und Naturschutz noch nicht bis in diese Gegend herumgesprochen. Diese in den Wald geschlagenen Breschen gereichen dem von den Politikern häufig propagierten Biosphären-Park Wienerwald nicht gerade zur Ehre.
Wanderungen auf den Peilstein sind schon wegen der geringen Entfernungen und Höhenunterschiede wenig anstrengend, die Normalanstiege weisen auch keine Schwierigkeiten auf. Eine der beliebtesten Routen nimmt in Maria Raisenmarkt ihren Anfang, sie sei auch hier empfohlen.
Die Route: Bei der Wallfahrtskirche Maria Raisenmarkt wählt man die rote Markierung, die ein Stück auf der Straße verläuft und sich dann nach links in den bewaldeten Hang wendet. Unmittelbar vor einem Umkehrplatz der scheußlichen Forststraße hält man sich wieder links, steigt relativ steil zur Ruine Arnstein mit der markanten Felsnadel an und wandert dann gemütlich auf einem Höhenrücken – die Straße nach Holzschlag querend – zum Gipfel des Berges mit dem Peilstein-Schutzhaus. Gehzeit ab Maria Raisenmarkt 1½ Stunden.
Es gibt zwar einen direkten Weg vom Schutzhaus nach Holzschlag, bequemer – weil weniger rutschig – ist es jedoch, ein Stück auf der Anstiegsroute abzusteigen und dann nach links auf die rote Markierung abzuzweigen, die in einer weiten Kehre nach Holzschlag führt. Weiter auf der roten Markierung in einen Graben und dann entweder auf der Straße oder auf einem parallel zu dieser führenden rot markierten Weg zum Ausgangspunkt. Gehzeit ab Peilsteinhaus 1½ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/2./3.2.2008)
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