Mit neuen Entwicklungen will das oberösterreichische Brillenunternehmen mit dem auffälligen Schriftzug den Sonnenbrillenträger vor Lichtreflexen und Blendungen schützen.

Foto: DER STANDARD/Hendrich
Eine Sonnenbrille ist keine einfache Brille mehr, sondern ein Stück Technologieentwicklung. Mit einer neuen Erfindung soll nun die Blendung ganz einfach eliminiert werden, denn brechende Sonnenstrahlen stellen ganz besondere Ansprüche an die Augen.

Besonders im Sommer, wenn man sich am oder beim Wasser länger aufhält, bricht sich das Sonnenlicht millionenfach an den Wellen und blendet somit mehr als an Land, der Wind reizt das Auge noch zusätzlich. Die Augen müssen ganze Arbeit leisten. Nur ein kurzer Blick in die Sonne kann das Sehvermögen für einige Zeit stark beeinträchtigen, Kontraste und Schatten sind oft nur schwer wahrnehmbar.

Die Experten in der Forschung und Entwicklung beim Linzer Brillenhersteller Silhouette haben sich mit diesem Phänomen in den vergangenen Jahren auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist die patentierte Serie "IQ Pol" mit polarisierenden Gläser.

Sie lassen durch ihre vertikal ausgerichteten Polarisationsfilter das durch die Wasseroberfläche horizontal polarisierte Licht nicht passieren und schützen somit das Auge vor starker Blendung, Lichtreflexen und Spiegelungen. Die Fertigungstechnik der Gläser sorgt für ein unverzerrtes, angenehmes Sehen und lässt das Auge nicht ermüden, verspricht der Linzer Hersteller Silhouette.

Kontraste und Farben werden stärker. Einen zusätzlichen Vorteil bei allen Ausflügen aufs Wasser stellt die schmutz- und wasserabweisende Endschicht dar, die irritierende Wassertropfen im Sichtfeld auch bei Salzwasser verhindert. Silhouette produzierte sämtliche Modelle der SUN-2008-Kollektion mit dieser Technologie, erhältlich in den Farben Braun, Grau und Grün.

Kein Fremdkörper

Die grauen Gläser sollen ideal für strahlende Sonnentage sein, die grünen und braunen erhellen die Umgebung auch bei diffusen Lichtverhältnissen. "Eine Brille, und somit auch eine Sonnenbrille, sollte niemals als Fremdkörper im Gesicht wahrgenommen werden, weder von ihrem Träger noch von seinem Betrachter", sagt Carmen Stummer von Silhouette, dem bereits 1964 gegründeten Unternehmen.

Sonnenbrillen sind ein für Forschungsabteilungen beliebtes Objekt. Auch als Interface wird die Brille genutzt: Der deutsche Brillenhersteller Rodenstock zum Beispiel hat eine Sonnenbrille mit integriertem Head-up-Display entwickelt.

Damit könnten jederzeit Daten, eventuell Zeiten von Sportlern, eingespielt werden. Auch das Einspielen von GPS-Daten zur Routenplanung ist prinzipiell möglich. Autofahren bräuchten dann ihren Blick nicht mehr von der Straße auf den Routenplaner richten, sagen Verfechter dieser Idee. Ob das nützlich und umsetzbar ist, wird derzeit im Rahmen von EU-Verkehrssicherheitsprojekten geprüft. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 6.2.2008)