Klagenfurt - Das wohl bekannteste Politiker-Ehepaar Kärntens steht vor der Scheidung. Klagenfurts ÖVP-Bürgermeister Harald Scheucher erklärte am Donnerstag: "Meine Frau hat zu meiner großen Überraschung die Scheidung eingereicht." Elisabeth Scheucher war zuletzt Nationalratsabgeordnete, im Februar 2006 zog sie sich aus der Politik zurück. Sie wollte die Trennung nicht kommentieren. "Das ist Privatsache", meinte sie lapidar.

Harald Scheucher, Jahrgang 1940, ist schon seit Jahrzehnten in der Kärntner Politik aktiv. Er zog 1984 in den Landtag ein, war ÖVP-Landeschef, bei der Landtagswahl 1989 verlor er den zweiten Platz an die FPÖ. Er trat daraufhin zurück, allerdings nicht ohne vorher die Kür Jörg Haiders zum Landeshauptmann eingefädelt zu haben. Dafür erhielt die ÖVP von der FPÖ einen zweiten Regierungssitz.

Hauchdünne Wiederwahl

Scheucher ging als einfacher Abgeordneter in den Landtag, 1997 kandidierte er für das Amt des Klagenfurter Bürgermeisters. Er triumphierte in der Stichwahl mit fast 68 Prozent über seinen SPÖ-Konkurrenten Siegbert Metelko. Sechs Jahre später schaffte er die Wiederwahl, diesmal allerdings nur hauchdünn, sein Vorsprung betrug gerade einmal 700 Stimmen. Ob er bei der Wahl 2009 noch einmal antritt, steht noch nicht fest, Ambitionen auf eine dritte Amtszeit werden ihm aber nachgesagt.

Auch seine Frau Elisabeth Scheucher, Jahrgang 1954, war jahrzehntelang politisch aktiv. Von 1979 bis 1991 war sie Gemeinderätin in Klagenfurt. Von 1999 bis 2002 war sie Landtagsabgeordnete, bei der Nationalratswahl 2002 fungierte sie als Kärntner Spitzenkandidatin und schaffte mit 30,5 Prozent Platz zwei vor der FPÖ. Sie wurde auch für die Landtagswahl 2004 zur Frontfrau gekürt, dieser Urnengang geriet für sie allerdings zum Desaster. Die ÖVP wurde halbiert und hält seither nur mehr bei vier Mandataren im Landesparlament. Scheucher blieb bis zum Ende der Legislaturperiode im Nationalrat, im Februar 2006 stieg sie aus der Politik aus. (APA)