Die US-Justiz hat eine von Universal Music geplante Musikinitiative ins Visier genommen. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat das Majorlabel seinen drei Hauptkonkurrenten den Vorschlag zu einem gemeinsamen Download-Service unterbreitet. Daraufhin erhielten sowohl Universal als auch Wettbewerber Sony BMG Post vom US-Justizministerium, das eine Untersuchung des Projekts angekündigte. An die beiden anderen Majors wurden offenbar keine Briefe versandt, was daran liegen könnte, dass Sony BMG bislang das größte Interesse an der Musikinitiative gezeigt hat.

Ohne Worte

Bislang nahm weder eines der betroffenen Labels, noch das US-Justizministerium öffentlich Stellung zu dem Thema. Von EMI und Warner Music hieß es, man sei nicht von der Justiz kontaktiert worden. Noch ist unklar, was genau an dem Projekt geprüft werden soll. Am wahrscheinlichsten sind jedoch kartellrechtliche Probleme, wenn sich zwei große Wettbewerber zusammenschließen, um den Preis für Verbrauchsgüter festzusetzen.

Total

"Total Music" - so der vorläufige Name der Musikinitiative - soll nicht zuletzt zu einem starken Konkurrenten für den marktbestimmenden Downloaddienst iTunes werden. Die Plattenfirmen zeigen sich schon lange unzufrieden mit der Situation, dass Apple auf einheitliche Preise für Songs besteht und derart stark den Downloadmarkt dominiert. Aber auch Musikservices wie jener von Napster, der den Nutzern unlimitierten Zugang zu Musik für einen fixen Monatspreis beschert, scheint den Labels gegen den Strich zu gehen.

Unklarheiten

Über Total Music sind bislang nur wenige Details bekannt. Es wird offenbar einen Musikplayer geben sowie die Möglichkeit, online für Pauschalgebühren Musik zu beziehen. Den Nutzern soll ein umfangreicher Teil des Musikkatalogs von Universal sowie den Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt werden. Ob der Service nach einem Zustandekommen als weltweites Angebot geführt wird, oder den US-Nutzern vorbehalten bleibt, steht in den Sternen. Derzeit handle es sich jedenfalls um ein Thema, das ausschließlich die USA betrifft, heißt es seitens Universal Music Deutschland auf Anfrage von pressetext. (pte)