St. Pölten – „Wir treffen uns nicht jeden Tag auf einen Kaffee“, scherzt Bernhard Wieland, der Chef der Sozialistischen Jugend Niederösterreichs (SJ), nach dem Verhältnis zur Jungen Volkspartei (JVP) gefragt. Tatsächlich nehmen die Jugendvertreter der beiden großen Parteien ihre Rolle höchst unterschiedlich wahr.

„Wir sind die Partypeople Niederösterreichs, der größte Partyveranstalter im Land“, rühmt sich die JVP auf ihrer Homepage. „Das ist gut so, das bringt Leben ins Land“, findet man bei den Jung-Schwarzen, außerdem sehe man die Jugendlichen lieber auf den eigenen Partys als „auf irgendeiner Ein-Euro-Kübelparty“. Auf die christlichen Werte besinnt, feiere man jetzt, in der Fastenzeit, überhaupt weniger. Bei der SJ feiert man hingegen nicht ohne politische Botschaft: Beim „SEM!Break Festival“ präsentierte die SJ die Ergebnisse einer Umfrage mit Fokus auf die Themen Freizeit und Ausbildung.

Im Verhältnis zur Mutterpartei sehen die Jungen Sozialisten den größten Unterschied zum bürgerlichen Pendant: „Im Gegensatz zur JVP, die am Gängelband der Mutterpartei geführt wird“, findet Wieland, stelle man sich wenn nötig auch gegen den Willen der SPÖ. Die JVP vermeidet hingegen öffentliche Diskussionen mit der Volkspartei: Landesobfrau Bettina Rausch bespricht Probleme „lieber persönlich mit dem Landeshauptmann“. (Julia Schmuck, DER STANDARD, Printausgabe, 18.2.2008)