Düsseldorf - Das erweiterte Rettungspaket für die angeschlagene deutsche Mittelstandsbank IKB ist geschnürt. Der ordentlichen Hauptversammlung Ende März werde eine Barkapitalerhöhung von bis zu gut 1,48 Mrd. Euro vorgeschlagen, teilte die IKB am Wochenende mit. Die bundeseigene KfW habe zugesagt, so viele Aktien zu übernehmen, dass der IKB mindestens 1,25 Mrd. Euro zuflößen. Die Pläne waren bereits in den vergangenen Tagen bekanntgeworden und wegen des weiteren Engagements des Bundes zum Teil scharf kritisiert worden.

Die IKB hatte sich mit US-Immobilienkrediten schwer verspekuliert. Im Sommer und Ende 2007 wurden bereits zwei Rettungspakete geschnürt. Bisher hatten die IKB-Rettungsmaßnahmen ein Volumen von rund 7,6 Mrd. Euro. Davon trägt die KfW mit gut sechs Mrd. die Hauptlast. Die IKB soll verkauft werden.

Die IKB gab am Wochenende zugleich die korrigierten Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2006/07 (30. September) bekannt. Der Überschuss wurde um 141,8 auf 37,9 Mio. Euro reduziert, das Eigenkapital um 206,2 auf 1,19 Mrd. Euro. Eine Dividende werde nicht gezahlt.

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr verbesserte die IKB etwas: Statt bis zu 700 Mio. Euro Verlust wird nun ein Minus von etwa 550 Mio. Euro erwartet. Hintergrund seien bisher nicht berücksichtigte positive und negative Bewertungseffekte, hieß es.

Unterdessen will die KfW laut einem Medienbericht Interessenten für den IKB-Kauf mehr Zeit für die Abgabe ihrer Angebote einräumen. Ursprünglich sollte die erste Frist des Bieterverfahrens an diesem Montag ablaufen, nun sei eine Verlängerung um mindestens eine Woche angedacht, schreibt das "Handelsblatt" (Montag) unter Berufung auf Branchenkreise. Auch sei mittlerweile beschlossen, im Rahmen des Verkaufs das gesunde Mittelstandsgeschäft von dem Portfolio mit Milliarden-Risiken abzutrennen. "Vor diesem Hintergrund soll Interessenten nochmals die Zeit gegeben werden, ihr Angebot zu überdenken", wird ein Insider zitiert.

Das bisherige Interesse an der IKB, mit deren Verkauf die Investmentbank Merrill Lynch betraut ist, hält sich Finanzkreisen zufolge in Grenzen, heißt es in dem Bericht weiter. So tendiere die Nachfrage deutscher Häuser gegen Null, vor allem Finanzinvestoren liebäugelten mit einem Offert. (APA/dpa)