Innsbruck - Beim Antritt des AK-Präsidenten Fritz Dinkhauser sagt eine von der SPÖ in Auftrag gegebene Studie sowohl der Tiroler SPÖ als auch der ÖVP erhebliche Verluste voraus, berichtete die Tiroler Tageszeitung (TT) in ihrer Dienstagsausgaben. Der Tiroler LH Herwig van Staa (V) reagierte auf APA-Anfrage gelassen. LHStv. Hannes Gschwentner (S) findet die Ergebnisse "nicht erfreulich".

Das Sora-Institut (Institute for Social Research and Analysis) sagte der ÖVP einen Absturz von 49,9 Prozent im Jahr 2003 auf 37 Prozent voraus. Auch die SPÖ müsse mit Einbrüchen von 25,9 Prozent 2003 auf aktuell 19 Prozent rechnen. Arbeiterkammerpräsident Fritz Dinkhauser könnte 23 Prozent der Stimmen für sich gewinnen, hieß es in der Studie.

"Kaffeesud"

"Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben", sagte Van Staa. Für ihn seien die Meinungsumfragen "ein Kaffeesud" und ein Versuch Wahlkampf zu machen. Er glaube, dass Dinkhauser bei einem möglichen Antritt ganz gut liegen, allerdings nicht über 20 Prozent hinaus kommen würde. Der AK-Präsident würde allen Parteien etwas wegnehmen, er sehe dieses aktuelle Ergebnis aber "mit großer Gelassenheit", meinte Van Staa.

"Natürlich ist dieses Umfrageergebnis nicht erfreulich", sagte Gschwentner. Man müsse das "Spiel der ÖVP" mit einer von der ÖVP distanzierten zweiten Partei aufzeigen. Der angekündigte Antritt Dinkhausers sei eine "Wahlfinte". Die ÖVP werde nach den Wahlen ihre Politik fortsetzen, die bundesweit "Kälte zeigt". Die SPÖ werde in Zukunft verstärkt an ihren Konzepten hinsichtlich dem bald nicht mehr leistbaren Wohnen, der Kinderbetreuung und der Bildung ansetzen. "Noch hat aber der Wahlkampf nicht begonnen", erklärte Gschwentner.

Die SPÖ habe 600 repräsentativ ausgewählte Tiroler auch nach einer Wahl ohne Kandidatur Dinkhausers befragt. Dabei könnte die SPÖ ein Ergebnis von 24 Prozent erreichen, die ÖVP würde auf 44 Prozent kommen. (APA)