Eine "freihändige" Vergabe von Fernsehrechten für Skiübertragungen soll es in Österreich künftig nicht mehr geben. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat nach einer Beschwerde den auf zehn Jahre geschlossenen Vertrag zwischen dem ORF und dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) geprüft. Nun wird die Exklusivität der ORF-Rechte beseitigt, heißt es auf der Homepage der Behörde.

Bei der Ausschreibung der österreichischen Skiweltcup-Veranstaltungen ab der Saison 2012/13 verpflichte sich der ÖSV zu speziellen Vorschriften. Diese sollen ein "diskriminierungsfreies und transparentes" Verfahren sicherstellen. Außerdem dürfen nicht alle Senderechte an lediglich einen Rundfunkveranstalter vergeben werden ("Alleinwerbsverbot").

Parallele Ausschreibung

Der laufende Vertrag zwischen ORF und ÖSV könne grundsätzlich weitergeführt werden. Allerdings muss der Skiverband bis spätestens Ende April 2008 Pay-TV-Rechte, Hörfunkrechte sowie Rechte für die "Highlight-Berichterstattung" bis zur Saison 2011/12 ausschreiben, wodurch die Exklusivität der ORF-Berichterstattung endet.

Der Bezahlsender Premiere hatte wie bei der Behörde Beschwerde gegen den zehnjahres-Vertrag eingelegt. Dieser war ohne Ausschreibung abgeschlossen worden.

Marktöffnung

Die beschlossene Öffnung des Marktes ist das Resultat eines kartellgerichtlichen Verfahrens. Darin habe man sich gemeinsam mit ORF und ÖSV zu Verpflichtungszusagen geeinigt, die in einer Verhandlung vor dem Kartellgericht für verbindlich erklärt wurden. Alle Parteien haben laut BWB auf Rechtsmittel verzichtet, der Beschluss ist rechtskräftig. Man habe "Rechtssicherheit und Marktöffnung für alle Beteiligten erreicht", gibt man sich bei der BWB zufrieden.

"Damit kann der ORF wie vertraglich vorgesehen auch in den kommenden vier Saisonen alle österreichischen Weltcuprennen und -skispringen in gleichem Umfang wie bisher und in gewohnter Qualität übertragen", so der ORF. (APA)