Hauptreisezeit
Die Störche in Oberösterreich und Niederösterreich sind eindeutig Frühankömmlinge, die meisten Vögel kommen Ende März bis Anfang April, so Karner-Ranner. Die beliebtesten Nistplätze 2007 waren das Burgenland mit 113 Horstpaaren, Niederösterreich mit 108, und die Steiermark mit 89. "Die Störche kommen rund um die Alpenbögen vor. Sie brauchen ab Mitte März offenen Boden, es sollte kein Schnee mehr liegen", erklärte die Ornithologin die Ortswahl. In den vergangenen Jahren habe es aber auch vereinzelt Paar gegeben, die sich in höhere Lagen gewagt haben. "Wahrscheinlich wegen des relativ milden Winters."
Wann die Tiere landen, ist weniger vom hiesigen Wetter als vielmehr von den Bedingungen während des Zuges abhängig. Regen und Kälte verzögert die Wanderung. Je später die Tiere ankommen, desto geringer ist die Chance für die Jungen, bis zum herbstlichen Zug fit zu sein. Für ihren Weg aus den Winterquartieren in Afrika schlagen die Vögel verschiedene Wege ein: Die sogenannten Weststörche ziehen über die Meeresenge von Gibraltar in Richtung Spanien und Frankreich. Die Oststörche, zu denen auch die österreichischen Vögel gehören, nehmen dagegen den Weg über den afrikanischen Graben, den Sinai, Israel und die Türkei.
Verhaltensursachen
Dass die Vögel dabei das offene Meer meiden und weite Umweg in Kauf nehmen, hat gute Gründe. Sie legen nämlich einen guten Teil der Strecke im Segelflug zurück, dabei nutzen sie Aufwinde, die hauptsächlich über Landmassen entstehen. Das Meer erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung nur sehr langsam, und es gibt kaum Aufwinde.