Mit dem Quartett American Music Club meldet sich eine veritable Legende des Indie-Rock mit neuer Besetzung und neuer Platte zurück - gerade ist The Golden Age erschienen. Mastermind Mark Eitzel hatte die Combo 1981 in San Francisco gegründet. Bis 1994 spielte sie sieben Alben ein, die Kritiker und Musikerkollegen (Elvis Costello, P J Harvey, REM, Pearl Jam ...) zu Lobeshymnen hinrissen, sich aber nur mittelprächtig verkauften. Zehn Jahre konzentrierte sich Sänger und Songschreiber Eitzel dann auf seine Solokarriere, bevor er den American Music Club 2003 wieder eröffnete.

Der Albumtitel Love Songs For Patriots (2004) zeugte von einer gehörigen Portion Ironie, denn das Werk ist geprägt von beißender Kritik an den USA unter Bush. Auch die souverän zwischen Pop, Rock, Country, Folk und Jazz fließende, mitunter sanft-kitschige Musik konnte Eitzels unamerikanische Umtriebe nicht entschärfen. Auf dem neuen Album scheint sein unverblümt politischer Zorn allerdings verflogen. (dog/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12. 3. 2008)