Die wunderbar benannte britische Band Gallon Drunk hat im Vorjahr nach langer Auszeit wieder einmal ein Album veröffentlicht, das sehr gut zeigt, warum der Sänger und Hauptdarsteller der Formation, James Johnston, zu den mittlerweile längstgedienten Bad Seeds in Nick Caves Band zählt. Mit Gallon Drunk spielt Johnston einen biestigen Blues-Punk, der sich ähnlich archetypischer Bilder bedient, wie sie Cave immer wieder gern strapaziert. Dazu kommt eine Anfälligkeit für Hafenkneipen und deren Folklore sowie ein Auslassen des Denkapparates zugunsten des allmächtigen Eumels. Wozu aus Fehlern lernen, wenn man sie immer wieder begehen kann? Eben. Live wütet der Mann meist zwischen Gitarre und Orgel hin und her - oder spielt beides. Elf auf der zehnteiligen Intensivitätsskala. (flu, DER STANDARD - Printausgabe, 12. März 2008)