Wien - Bob Dylans berühmter Song "The Times They Are A-Changin'" aus dem Jahr 1963 wird gerne als Synonym für die politischen und kulturellen Aufbrüche der 1960er Jahre verwendet. Was es mit dem nach wie vor in der öffentlichen Diskussion präsenten Jahr 1968 auf sich hat, will der Aktionsradius Wien im April mit einer Reihe von Veranstaltungen beleuchten, die von Konzerten und Filmen bis zu Diskussionen reichen.

1968 und die Folgen

So wird am Dienstag, 8. April, der Frage "1968 - Und die Folgen?" nachgespürt. An der Podiums- und Publikumsdiskussion im Aktionsradius Wien nehmen Ruth Beckermann, Heide Hammer, Alfred Pfabigan, Beatrix Neundlinger und Robert Schindel teil, moderiert wird der Abend von Walter Famler.

Die "Uni-Ferkelei" steht im Mittelpunkt einer Veranstaltung am Montag, 14. April, im 3Raum Anatomietheater (1030 Wien, Beatrixgasse 11, Tel. 332 26 94): Nach der Vorführung des Films "Kunst und Revolution" von Ernst Schmidt jun., der dieses Happening dokumentiert, moderiert Dieter Schrage eine Diskussion mit Augenzeugen wie Peter Michael Lingens, Michael Jeannée (angefragt) und Walter Michael Pühringer.

Der Universalkünstler, Gründer des Ersten Wiener Lesetheaters und Theoretiker der Subkultur Rolf Schwendter und The Vienna Improvisers Orchestra bitten am Dienstag, 15. April, in den Aktionsradius, wenn Schwendter Gedichte aus seinen Zyklen "Blues auf dem Weg zum Wahnsinn" und "Psalter" liest.

Krawalle

Die polizeiliche Auflösung einer völlig unpolitischen Straßenmusik-Darbietung in München im Juni 1962 war der Anlass einer mehrtägigen Jugendrebellion in der bayrischen Hauptstadt, die als "Schwabinger Krawalle" in die Geschichte der Insubordination einging. Film, Diskussion und Musik dazu gibt es am Montag, 21. April, erneut im im 3Raum Anatomietheater.

Jens Kastner und David Mayer sprechen am Dienstag, 22. April, im Aktionsradius über ihr Buch "Weltenwende 1968". Eine Woche später findet ebendort die Ausstellungeröffnung von Imai Keiko statt.

Eine Revolte mit Musik

Liedermacher und Singer/Songwriter, darunter Richard Weihs, Andreas Julius Fasching, 9dlinger und die geringfügig Beschäftigten, Tini Trampler & Die Dreckige Combo gastieren am Donnerstag, 1. Mai, unter dem Titel "Eine Revolte mit Musik" in der Bunkerei. Der Abend vereinigt Sängerinnen und Sänger, die – beeinflusst von den 68er-Ideen – in den 70er Jahren die außerparlamentarischen Bewegungen Österreichs begleiteten, sowie die jüngere Generation von Musikern, die mit den "Veteranen" zumindest die Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Verhältnissen teilen. Im Rahmenprogramm gibt es unter anderem Dokumentarfilme zur Arena-Besetzung zu sehen. (red)