Thema Sponsoring
40.000 Euro pro Jahr soll die Stiftung vorerst für fünf Jahre in die erfolgreiche Big Band fließen lassen. Vom Bund wünschte sich Rüegg, dass man wie die Stadt Wien die Subventionen auf 100.000 Euro jährlich erhöhen würde. Nach dem Auslaufen eines Sponsorvertrages mit der BA-CA mit Jahresende 2007 sah sich das Vienna Art Orchestra zuerst vor finanziellen Problemen. Dieser Vertrag hatte der Big Band zuletzt 120.000 Euro gebracht. Trotzdem gibt es Lob für den abgesprungenen Sponsor: "Wir sind über einen sehr langen Zeitraum sehr großzügig und unbürokratisch gefördert worden."
Mit drei Sponsoren verhandelt Rüegg laut eigenen Angaben derzeit noch - was sich aber als schwierig herausgestellt habe. Der vermutete Grund: Jazz sei nicht so breitenwirksam wie andere Kunstrichtungen. Kritik gibt es auch ganz allgemein, was die Kulturförderung in Österreich betrifft. So würden Subventionen grundsätzlich nicht valorisiert. Im privaten Bereich seien diese zudem hoch besteuert. "Hier braucht es Abschreibmöglichkeiten", so Rüegg.
Jazz trifft Klassik
Derzeit bereitet der VAO-Leiter das Programm und die Tourneen für das kommende Jahr vor. "Nachdem sich die Stilistik und die entsprechenden Besetzungen rückwirkend gesehen ca. alle zehn Jahre verändert haben, so ist jetzt - also nach zehn Jahren Big Band - wieder eine Veränderung fällig", kündigt er an. "Es ist sicht- und hörbar, dass es in Wien eine Vielzahl von jungen klassischen Musikern auf höchstem Niveau gibt, die auch in jazzverwandten, improvisatorischen Stilen gleichermaßen beheimatet sind." Deswegen soll die neue Besetzung klassische Musiker und Jazzmusiker vereinen, wobei alle auch als Solisten in Erscheinung treten sollen.